Zerstückelung Einhalt geboten

<p>Die Preise für Agrarflächen unterliegen geografischen Unterschieden - größtenteils abhängig von Standort/Lage und Topografie, die in der Wallonie zum (preislichen) Handicap werden können.</p>
Die Preise für Agrarflächen unterliegen geografischen Unterschieden - größtenteils abhängig von Standort/Lage und Topografie, die in der Wallonie zum (preislichen) Handicap werden können.

Innerhalb der letzten fünf Jahre haben landwirtschaftliche Flächen quer durch Belgien eine stattliche Hausse gekannt, die nach einer zwischenzeitlichen leichten Preisstockung 2018 so nicht zu erwarten war, wie es seitens Renaud Grégoire (Fédération des Notaires) heißt.

Doch seither haben Flandern wie Wallonie eine scheinbar ungebremste Steigerung gekannt - von 23,1 Prozent oder inflationsbereinigt immerhin 7,5 Prozent. Trotzdem können einzelne Regionen von Jahr zu Jahr teils erheblichen Schwankungen unterliegen, wie der kurzfristige Preissturz von 19,1 Prozent in Wallonisch-Brabant belegt.

Die Kriterien für die Wertigkeit gerade von Agrarland können je nach Region stark variieren. Jedenfalls sind es nicht allein Fläche und Lage (namentlich die Erreichbarkeit), die den Preis bestimmen. Besonders die wirtschaftliche Ergiebigkeit des Untergrunds ist für die Preisgestaltung mitentscheidend, ferner die mitunter teilweise Ausweisung als Bauland (vor allem in der Provinz Luxemburg nach wie vor der Fall).

Herausragende und bevorzugte Gebiete in der Wallonie bleiben Famenne und Condroz, wo beim Verkauf von frei werdendem Grund und Boden oft ein regelrechter Preiskrieg ausgetragen wird (nicht selten animiert von flämischen Interessenten).

Auch sind die einzeln ausgewiesenen Agrar- und Weideflächen in der Wallonie meist größer als in Flandern, aber aufgrund der Topografie an schwierigen Orten von geringerer Qualität. Faktoren, die auf den Preis drücken, wogegen in Flandern faktisch jeder Hektar gleich gleichteuer veräußert werden kann.

Selbst wenn die Durchschnittsgröße geschrumpft ist, konnte der Zerstückelung Einhalt geboten werden. Viele Käufer haben nämlich Parzellen im Sinne großflächiger Bewirtschaftung erworben. Durch den Kauf einzelner kleiner(er) Grundstücke generieren die Betreiber zunehmend große, zusammenhängende Areale. Weshalb es für solche kleinen Parzellen gemäß Erfahrung der Notare meist auch nur zwei, drei angrenzende Bewerber gibt - ohne massive, preistreibende Konkurrenz.

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