Reds gegen City: Wieder ein Titel-Zweikampf?

<p>Wer holt den Titel? Kevin De Bruyne mit Manchester City oder der FC Liverpool?</p>
Wer holt den Titel? Kevin De Bruyne mit Manchester City oder der FC Liverpool? | Fotos: belga

Wie aufregend das Titel-Duell gegen Pep Guardiola auch wird, Jürgen Klopp will seine Emotionen an der Seitenlinie in der neuen Premier-League-Saison etwas zügeln. „Ich bin ruhiger geworden, springe nicht mehr über jedes Stöckchen“, sagte der Trainer des englischen Spitzenclubs FC Liverpool kürzlich: „Bringt ja auch nichts, kostet Konzentration und sieht auch nicht gut aus.“

Haaland: „Ich möchte Tore schießen, Trophäen gewinnen und mich als Fußballer verbessern.“

Ob Klopp diesen Vorsatz tatsächlich halten wird, seitdem seit gestern Abend mit dem Eröffnungsspiel des FC Arsenal bei Crystal Palace um Nationalspieler Christian Bentke der Ball in Englands Premiumliga wieder rollt, ist fraglich. Denn Experten sagen erneut einen heißen Meister-Zweikampf zwischen den Reds und dem von Guardiola trainierten Titelverteidiger Manchester City voraus.

Auf dem Papier ist Manchester, das am Sonntag bei West Ham United startet, vor allem durch Neuzugang Erling Haaland noch stärker besetzt als in der Vorsaison. Der frühere Dortmunder, der schon als Kind im City-Trikot von Spielen mit dem Club geträumt hat, sieht sein neues Team für den den dritten Meistertitel in Folge gerüstet. „Es gibt so viele Weltklassespieler in diesem Kader und Pep ist einer der größten Trainer aller Zeiten“, sagte der norwegische Starstürmer, der sich dort gut aufgehoben fühlt: „Ich möchte Tore schießen, Trophäen gewinnen und mich als Fußballer verbessern.“

Neben Haaland griff Manchester auch für Mittelfeldspieler Kalvin Phillips (für knapp 50 Millionen von Leeds United) tief in die Tasche. Selbst Klopp sieht in der Kader-Qualität des Rivalen einen Unterschied zu seinem Team, aber beim jüngsten Supercup – dem sogenannten Community Shield – setzte sich Liverpool mit 3:1 durch. Und Haaland war komplett abgemeldet.

Dort habe er „sehr guten Fußball“ seiner Mannschaft und speziell von Torschütze Darwin Núnez, der den zum FC Bayern München abgewanderten Sadio Mané ersetzen soll, gesehen, lobte Klopp. Für das Auftaktspiel am Samstag beim FC Fulham sieht der 55-Jährige aber noch „Luft nach oben“. Die Fans hoffen auf den zweiten Meistertitel unter dem deutschen Trainer nach 2020. Klopp empfindet diesen Druck „nicht als Last“, wie er im Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ verriet. Er „schlafe nach wie vor gut.“

Können noch andere ins Titelrennen einsteigen? Hoffnungen machen sich zumindest der FC Chelsea, Manchester United und der FC Arsenal. Um den zwei großen Favoriten aber Paroli bieten zu können, drängt Chelsea-Trainer Thomas Tuchel intern auf Verstärkungen. „Wir sind absolut nicht konkurrenzfähig“, hatte der deutsche Coach kürzlich geklagt. Die Abgänge von Antonio Rüdiger (zu Real Madrid) und Nationalspieler Romelu Lukaku (Inter Mailand) wiegen schwer, zudem ist die Zukunft des wechselwilligen Timo Werner offen.

Gleiches trifft auf Superstar Cristiano Ronaldo zu. Der Portugiese, der bislang vergeblich auf ein konkretes Angebot eines europäischen Topclubs wartet, hat sich kurz vor dem Saisonstart den Zorn seines neuen Trainers Erik ten Hag zugezogen. „Das ist inakzeptabel. Für alle“, sagte der Niederländer, nachdem Ronaldo nach seiner Auswechslung bei einem Testspiel das Stadion vorzeitig verlassen hatte: „Wir sind ein Team und man muss bis zum Ende durchhalten.“

Sollte Ronaldo seine Lust auf ManUnited wiederfinden, könnte der Club wieder oben angreifen. Christian Eriksen soll in Old Trafford zurück zu alter Stärke finden, und ten Hag hat auch die Hoffnungen auf seinen Wunschspieler Frenkie de Jong (FC Barcelona) noch nicht aufgegeben. Nicht zu unterschätzen ist auch Tottenham Hotspur. Der Klub aus dem Londoner Norden schlug ebenfalls auf dem Transfermarkt zu und holte den brasilianischen Nationalspieler Richarlison. Der Stürmer soll zusammen mit Harry Kane auf Torejagd gehen. Doch um Seriensieger City und das neue Sturmjuwel Haaland zu übertreffen, muss wohl einiges zusammenkommen.

Die Fußballer der Premier League werden derweil nicht mehr bei jedem Ligaspiel auf die Knie gehen, um gegen Rassismus zu protestieren. Dies soll nur noch bei ausgewählten Partien geschehen. Darauf haben sich die Vereine und Kapitäne in gemeinsamen Gesprächen geeinigt. (mn/sid/dpa)

Elf belgische Spieler starten am Wochenende in die neue Saison der Premier League, drei weniger als im Vorjahr, da Lukaku (Inter Mailand), Divock Origi (AC Mailand) und Christian Kabasele (Abstieg mit Watford) fehlen. Mit einem Marktwert von 85 Millionen Euro ist De Bruyne von Meister Manchester City der wertvollste belgische Spieler auf der Insel. Auf Platz zwei folgt Youri Tielemans (55) vor Leander Dendoncker (28). Insgesamt sind 362 ausländische Spieler bei den 20 Mannschaften aktiv, was einen Anteil von 66,1 Prozent ausmacht.

Elf belgische Spieler in der Premier League am Start


Leicester City

Youri Tielemans

Timothy Castagne

Dennis Praet


Manchester City

Kevin De Bruyne


Wolverhampton

Leander Dendoncker


Brighton & Hove Albion

Leandro Trossard


Nottingham Forest

Orel Mangala


FC Arsenal

Albert Sambi Lokonga


FC Chelsea

Michy Batshuayi


Crystal Palace

Christian Benteke


FC Southampton

Roméo Lavia

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