Auf Rekrutenjagd im Einkaufszentrum: Die belgische Armee hat Pop-Up-Stores eröffnet

<p>Das Einkaufszentrum Médiacité in Lüttich beherbergt unter anderem die Geschäfte Primark, Zara und Media Markt – seit Kurzem aber auch ein Lokal der belgischen Armee.</p>
Das Einkaufszentrum Médiacité in Lüttich beherbergt unter anderem die Geschäfte Primark, Zara und Media Markt – seit Kurzem aber auch ein Lokal der belgischen Armee. | Foto: Médiacité

Geschäfte gibt es in der Lütticher Médiacité, die am Boulevard Raymond Poincaré in unmittelbarer Nähe zur Maas liegt, zuhauf. Neben diversen Klamotten-Läden dominiert auch die Gastronomie das Einkaufszentrum, das jährlich knapp acht Millionen Menschen in seinen Bann zieht. Seit Montag, 17. März, sticht den Besuchern aber ein ganz besonderer Laden ins Auge – und zwar ein Pop-Up-Store, also ein Geschäft, das nur kurzzeitig seine Pforten öffnet. Statt der neusten Mode verbirgt sich hinter den Schaufenstern des Kurzzeit-Ladens die Aussicht auf einen neuen Job.

Beim Betreten der Räumlichkeiten werden die Gäste nicht von einem „klassischen“ Verkäufer begrüßt, sondern von Personen in Uniform. Denn in den vier Wänden hat sich das belgische Militär breitgemacht, um über die verschiedenen Jobmöglichkeiten innerhalb der Armee umfangreich zu informieren. Das alles vor dem Hintergrund, dem Nachwuchsproblem, das zurzeit in den Reihen der Soldaten herrscht, proaktiv zu begegnen.

„Wir hoffen, so das Interesse für das Militär zu wecken“, erklärt Kommandant Johan Coenen gegenüber der Tageszeitung „La Dernière Heure“. Und glaubt man ihm, trägt der Pop-Up-Store bereits erste Früchte. „Es haben bereits eine ganze Reihe von Leuten den Weg in unser Geschäft gefunden. Das Konzept des Pop-Up-Stores funktioniert also.“

Und das sollte es auch. In den kommenden fünf Jahren werden nämlich knapp 10.000 Soldaten in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Die Führung der Armee hofft, dass alleine in diesem Jahr knapp 2.000 neue Streitkräfte, darunter Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten und Matrosen, angeworben werden können. Seinen Teil dazu beitragen soll auch der Pop-Up-Store in Lüttich.

Aber nicht nur in der Maasstadt ist das Militär präsent, sondern auch in Wijnegem (Provinz Antwerpen). Auch dort hat die Armee in einem Shopping-Center ein Geschäft auf Zeit eröffnet, um für den Arbeitgeber Armee mobil zu machen.

Neben Männern sollen allen voran aber Frauen für das Militär begeistert werden. Momentan sei die Damenwelt noch nicht wirklich in der Armee vertreten. Gerade einmal neun Prozent der Mitarbeiter seien weiblicher Natur. „Da ist noch eine Menge Luft nach oben“, meint Johan Coenen. (calü)

Der Pop-Up-Store in der Lütticher Médiacité ist noch bis zum 14. März geöffnet.

<p>Ein Blick von außen auf den Pop-Up-Store der Armee</p>
Ein Blick von außen auf den Pop-Up-Store der Armee | Foto: privat

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