Wurzel nicht kappen oder schwächen

Ich bejahe, dass der Staat weltanschaulich neutral ist und ich bejahe auch, dass jeder Mensch das Recht hat, seine eigene Religion und dem damit verbundenen Religionsunterricht zu wählen. Ich verneine aber das laizistische Staatsmodell, dass dazu führt, dass die weltanschauliche Neutralität verabsolutiert wird und den Menschen im Grunde die Wahlfreiheit nimmt. Für mich besteht die Liberalität darin, sich FÜR (!) etwas entscheiden zu können. Die Religionsfreiheit bedeutet nicht, dass der öffentliche Raum von Religion befreit wird und sie nur im Privaten noch eine Rolle spielen darf. Das Christentum stellt mit der griechisch-römischen Antike und der Aufklärung die geistigen Grundlagen unserer europäischen Kultur dar. Diese Kultur ist der geistige Boden, aus dem heraus die liberale Demokratie entstanden ist. Diese Wurzeln müssen wir im Sinne der Werte- und Bildungsvermittlung bewahren, pflegen und weiterentwickeln!

Das liegt auch im ureigenen Interesse der liberalen Demokratie. Denn unsere liberale Demokratie lebt von Voraussetzungen, die sie selbst nicht garantieren kann. Denn, wenn die Menschen der Demokratie ihre Zustimmung entziehen, dann stirbt die Demokratie. Die Verfassung garantiert diese Zustimmung aber nicht. Nein, das sind die gelebten Werte, die in der Religion für sehr viele Menschen eine wichtige Wurzel findet. Diese Wurzel dürfen wir daher auch nicht kappen oder schwächen! Dass Weltanschauungen und Religionen ein positives Verhältnis zur Freiheit und zur Demokratie haben müssen, ist dabei in einer liberalen Demokratie nicht nur selbstverständlich, sondern auch stets einzufordern. Aus allem erfolgt für mich, dass die Religionsunterrichte in unseren Schulen ein zentrales Fach sind und bleiben müssen!

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