Aaron Rodgers will Chance zur Revanche nutzen

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Aaron Rodgers (l.) gilt als einer der besten Quarterbacks seiner Generation. | Foto: imago

Im Halbfinale der NFL-Playoffs treffen die Packers am Sonntag wieder auf die 49ers, gegen die es Ende November in der Hauptrunde dieses schmerzhafte 8:37 setzte. Diesmal aber geht es um viel mehr als damals: Der Sieger zieht in den Super Bowl ein.

Die Wut auf die 49ers trägt Rodgers schon viel länger mit sich. In diesen Tagen wird der bärtige Mann mit der Nummer 12 wieder an die 15 Jahre alte Geschichte erinnert, als die Franchise aus San Francisco bei der Talenteziehung auf den jungen Rodgers verzichtete. Der hochbegabte Quarterback aus Kalifornien, damals ein glühender 49ers-Fan, hatte sich schon sicher im Trikot seines Herzensteams gesehen. Wie enttäuscht er sei, wurde er gefragt. „Nicht so enttäuscht, wie es die 49ers sein werden, dass sie mich nicht ausgewählt haben“, sagte Rodgers.

In der Tat entwickelte sich der 36-Jährige zu einem der besten Spielmacher seiner Generation. 2011 führte er die Packers zum Meistertitel, zweimal wurde er zum wertvollsten Spieler der NFL gewählt.

Die 49ers indes haben seit dem Verzicht auf Rodgers 15 verschiedene Quarterbacks in der NFL eingesetzt – mit ziemlich gemischtem Erfolg. Auch Garoppolo wird noch immer von Zweifeln begleitet, seit er 2018 einen Fünfjahresvertrag unterschrieb, der ihm damals das höchste Jahresgehalt in der Liga sicherte.

Der 28-Jährige ist keiner dieser Spektakel-Quarterbacks wie Patrick Mahomes, der mit den Kansas City Chiefs im zweiten Halbfinale Favorit gegen die Tennessee Titans ist. Und er muss sich auf seiner Position an 49ers-Ikonen wie Joe Montana und Steve Young messen lassen.

Garoppolos Spiel ist eher sachlich und effizient. Anleihen hat er sich vor allem bei Superstar Tom Brady genommen, von dem er bei den New England Patriots lernte. Weil der erfolgreichste Quarterback der Geschichte sich aber dem Ruhestand verweigerte, ließen die Patriots Garoppolo nach San Francisco ziehen. Was nach einem Kreuzbandriss im September 2018 zunächst noch wie ein Missgriff aussah, hat sich für die 49ers inzwischen zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. 20 ihrer 25 Spiele mit Garoppolo haben sie gewonnen.

Auch ins Halbfinale gegen die Packers (Montag, 0.40 Uhr/Pro7) gehen die 49ers als Favorit. Das Duell ist ein echter Liga-Klassiker. Fünfmal haben die 49ers den Super Bowl bereits gewonnen, viermal schaffte es Green Bay. In den Playoffs trafen beide Teams siebenmal aufeinander. Viermal gewannen die Packers, jeweils angeführt von Rodgers' legendärem Vorgänger Brett Favre. Rodgers selbst dagegen hat seine beiden bisherigen Playoff-Partien gegen die 49ers verloren. Die jüngste Liga-Schlappe gegen Garoppolos Team verfolgte er am Ende völlig entnervt nur noch von der Bank. Seitdem aber haben die Packers sechs Spiele in Serie gewonnen und sich vor allem deshalb gesteigert, weil nicht mehr wie früher so viel allein von Rodgers und seiner Magie abhängt. Für den NFL-Veteranen könnte dieses Jahr indes die letzte Chance auf einen zweiten Super-Bowl-Triumph bieten. (dpa)

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