„Auf dem Marktplatz“ von Freddy Derwahl

Vor Kurzem sind die Lebenserinnerungen des Eupener Journalisten und Schriftstellers Freddy Derwahl erschienen. Auf 324 Seiten blickt er zurück auf sein bisheriges Leben. Er spannt den Bogen weit von seiner Geburt im November 1946 bis heute: seine Kindheit sowie Schul- und Studentenzeit, seine journalistische Berufstätigkeit (AVZ, BRF, GE und Report), seine politischen Affären, seine Begegnungen mit Freunden und Persönlichkeiten (u.a. mit Heinrich Böll sowie den Theologen Hans Küng und Anselm Grün).

Journalistisch hat Freddy Derwahl oft angeeckt, vor allem bei der unheilvollen Niermann-Affäre ab Ende 1987. Literarisch hingegen hat er m.E. vor allem mit drei Werken neue Maßstäbe gesetzt: „Die Füchse greifen Eupen an“, „Der Mittagsdämon“ und „Bosch in Belgien“.

Er war nach dem Zweiten Weltkrieg der erste Autor, der mit seinen Erzählungen, Romanen und Biografien (u.a. „Anselm Grün“) den ostbelgischen Raum „gesprengt“ hat.

Mit seiner geschmeidigen, bild- und wortschatzreichen Sprache hat er es verstanden, den Leser zu fesseln. Er erwies sich stets als ernsthafter „Gottsucher“ und sehr guter Erzähler. Ohnehin waren seine beiden wichtigsten literarischen Themen die ostbelgische Heimat und die christliche Religion.

Er blickt heute auf ein reiches Leben zurück. Und seine Memoiren sind nie langweilig, sondern immer spannend, bisweilen auch wehmütig. Nach der Lektüre kann ich „Auf dem Marktplatz“ nur empfehlen, denn es bietet beste Unterhaltung.

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