Lupe, Pinsel und Mikroskop: Restauratoren öffnen Werkstätten in NRW

<p>Restaurator Andreas Hoppmann arbeitet am Gemälde „Die Kreuzigung Petri“ von Peter Paul Rubens.</p>
Restaurator Andreas Hoppmann arbeitet am Gemälde „Die Kreuzigung Petri“ von Peter Paul Rubens. | Foto: Federico Gambarini/dpa

Am Sonntag zeigen Museen und Archive in NRW ihre unbekannte Seite: Dann können Besucher die Arbeit der Restauratoren kennenlernen. Die Fachleute fürs Bewahren demonstrieren in den Werkstätten den Einsatz von Lupenbrille, Mikroskop oder Röntgengerät, erläutern archäologische Funde und zeigen, wie von Hochwasser geschädigte Akten gerettet werden. Am 5. Europäischen Tag der Restaurierung sind deutschlandweit fast 200 Veranstaltungen geplant.

In Nordrhein-Westfalen werden Werkstätten unter anderem in Köln, Bonn, Havixbeck bei Münster, Düsseldorf, Mönchengladbach und Solingen geöffnet. Teils müssen Besucher sich für Führungen anmelden. Das Motto lautet „Kulturerbe im Klimawandel“. Denn Umwelteinflüsse und Extremwetter wirkten sich auch auf die Restaurierung aus, berichtet der Berufsverband der Restauratoren.

Ein Beispiel wird in Köln gezeigt, allerdings schon am Samstag zwischen 11 und 15 Uhr. Der „Notfallcontainer Kulturgutschutz“ enthält eine Werkstatt für dringende Einsätze. Angeschafft wurde das mobile Atelier nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Der feuerrote Container war unter anderem nach dem Juli-Hochwasser 2021 in Stolberg im Einsatz. Dort hatte die Flut auch das Stadtarchiv überspült und damit wichtige historische Akten unter Wasser gesetzt.

An dem Aktionstag der Restaurierung beteiligen sich bundesweit private Ateliers, Museen, Schlösser, Archive und Denkmäler. In Düsseldorf gibt das noch nicht offiziell wiedereröffnete Restaurierungszentrum der Stadt Einblicke in seine neuen Labore und Werkstätten. In Bonn führen die Fachleute des LVR-Landesmuseums durch ihre Werkstatt. Auch das Haus der Geschichte in Bonn zeigt Projekte. Die Fachleute demonstrieren, wie schwierig es ist, Kunststoffprodukte für die Nachwelt zu erhalten. Als Beispiel dienen Gummipuppen mit bekannten Politikergesichtern aus der der Satireserie „Hurra Deutschland“, die ab 1989 einige Jahre im Fernsehen gezeigt wurde. Auch die Schäden an einer stark restaurierungsbedürftigen Fahne können unter einem Mikroskop besichtigt werden. (dpa/sc)

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