Milliardenstrafe für Finanzfirmen in den USA wegen Messenger-Diensten

<p>SEC-Chef Gary Gensler</p>
SEC-Chef Gary Gensler | Foto: Tom Williams/CQ-Roll Call/Sipa U

Ungeregelte Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp kommt eine Reihe großer Banken und Finanzfirmen in den USA teuer zu stehen. Die 16 Unternehmen werden insgesamt gut 1,1 Milliarden Dollar (knapp 1,15 Mrd Euro) Strafe zahlen, wie die US-Börsenaufsicht SEC am Dienstag mitteilte. Unter anderem zahlen Barclays Capital, Goldman Sachs, Morgan Stanley und Deutsche Bank Securities jeweils 125 Millionen Dollar.

„Die Deutsche Bank hat bei diesem branchenweiten Thema vollumfänglich mit den Aufsichtsbehörden kooperiert“, teilte ein Sprecher des größten deutschen Geldhauses am Mittwoch in Frankfurt mit. „Die Bank hat zudem neue technische Lösungen für Text- und Chatnachrichten eingeführt, die gut bedienbar sind und im Einklang mit den rechtlichen Anforderungen stehen. Diese Lösungen werden wir weiter ausbauen, um die Erwartungen der Aufsichtsbehörden und unserer Kunden zu erfüllen.“

Die finanziellen Auswirkungen der nun erzielten Einigung mit der US-Börsenaufsicht seien zum Stichtag 30. Juni bereits vollständig berücksichtigt worden, teilte die Deutsche Bank mit: „Daher erwarten wir keine Auswirkungen auf unser Ergebnis im 3. Quartal.“.

Mitarbeiter der Finanzinstitute hatten sich über Messenger-Apps zu geschäftlichen Angelegenheiten ausgetauscht. Die US-Behörden sahen darin einen schwerwiegenden Regelverstoß, da die Unternehmen die Kommunikation in den verschlüsselten Diensten nicht wie vorgeschrieben archivieren konnten. SEC-Chef Gary Gensler kritisierte, die Finanzfirmen hätten dadurch das Vertrauen des Marktes beschädigt. Bereits Ende vergangenen Jahres wurden gegen die US-Großbank JPMorgan nach den Ermittlungen Strafen von insgesamt 200 Millionen Dollar verhängt. (dpa/jod)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment