Nawalny-Team legt Sohn von Kremlsprecher rein: Will nicht in Ukraine

<p>Der Sohn von Kremlsprecher Dmitri Peskow ist in einem Telefonat als Drückeberger entlarvt worden.</p>
Der Sohn von Kremlsprecher Dmitri Peskow ist in einem Telefonat als Drückeberger entlarvt worden. | Foto: dpa

„Wenn Sie wissen, dass ich Herr Peskow bin, dann sollten Sie verstehen, dass das nicht ganz korrekt ist, dass ich mich dort einfinde. Kurz, ich werde das auf einer anderen Ebene regeln“, sagte er demnach. Auf die nochmalige Frage, ob er sich doch noch am nächsten Morgen um 10.00 Uhr in der Dienststelle einfinden werde, betonte er: „Glauben Sie mir, das brauchen weder sie noch ich“.

Nawalnys Team wies Erklärungen des Kremlsprechers Peskow zurück, wonach das Telefonat geschnitten worden sei. Es habe sich um ein Live-Telefonat in einer Sendung gehandelt, hieß es. Peskow hatte russischen Medien zufolge erklärt, dass sein Sohn sich keineswegs dem Dienst entziehen wolle. Laut dem veröffentlichten Mitschnitt sagte Peskow junior, dass er grundsätzlich bereit sei zur Verteidigung der Heimat. Aber in die Ukraine will er demnach nicht.

Der Anrufer erinnert ihn daran, dass Putin selbst die Mobilmachung für den Krieg in der Ukraine angeordnet habe: „Wenn Wladimir Wladimirowitsch mir sagt, dass ich dorthin gehen soll, dann geh ich dorthin.“ Daraufhin wird er belehrt, dass Putin nicht jeden der anvisierten 300 000 Reservisten selbst anrufen könne. Peskows Sohn meint dazu, er sei nicht wie jeder. Der Kremlgegner Nawalny hatte zuvor beklagt, Putin werfe einfache russische Bürger in den „Fleischwolf“ des Kriegs, während die Elite unbeschadet bleibe. (dpa/jod)

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