Globale Phänomene, was nun?

Vor zwei Jahren hatte man nicht voraussehen können, dass die Covid-Epidemie das soziale und wirtschaftliche Leben lahmlegen und das Gesundheitssystem an den Rand des Zusammenbruchs bringen würde. Voriges Jahr hatte man nicht voraussehen können, dass übermäßig starker Regen katastrophale Überschwemmungen und Zerstörungen verursachen würde.

Dieses Jahr hat man nicht voraussehen können, dass der liberalisierte Energiemarkt unter geopolitischem Druck explodieren und die finanzielle Grundlage von Familien und Unternehmen erschüttern würde. Dass da schon mal der Sinn für die gelebte Realität des Einzelnen verloren geht, ist nicht verwunderlich. Da rät das Gasversorgungsunternehmen in höflich formulierten Worten per Mail, monatlich „ein wenig mehr“ anzuzahlen, um eine „sehr hohe“ Endabrechnung zu vermeiden und schlägt etwas weiter im Text die Erhöhung der monatlichen Anzahlung von 276€ auf 766€ vor. Liebe politisch und wirtschaftlich Verantwortliche: Ist es nicht an der Zeit, den Menschen in verständlichen Worten in zugänglichen Medien zu vermitteln, wie die Perspektiven sind, worauf wir uns einstellen müssen und vor allem, wie wir mit der Situation umgehen sollen?

Globale Phänomene (Finanz- und Energiemärkte, Klima und Wirtschaft ...) werden unwiderruflich unsere Zukunft bestimmen. Es sei denn, wir streichen Ideologien, Eigeninteressen und zersplitterte Kompetenzen und ersetzen durch kollektive Verantwortung, Initiative und Handeln.

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