Heißer Herbstbeginn sorgt wohl für Rekord bei Hitzetagen in NRW

<p>Heißer Herbstbeginn sorgt wohl für Rekord bei Hitzetagen in NRW</p>
Illustrationsbild: dpa

Temperaturen von verbreitet mehr als 30 Grad zu Beginn des meteorologischen Herbstes haben Nordrhein-Westfalen wohl einen neuen Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen beschert, was die Zahl der Hitzetage pro Jahr angeht. Das Flächenmittel NRW liegt laut vorläufigen Zahlen nun bei 17,7 heißen Tagen in 2022, womit der bisherige Höchstwert aus 2018 (17,5 Tage) übertroffen wäre, wie Thomas Kesseler-Lauterkorn, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Essen, mitteilte. Der offizielle Wert werde erst Ende des Jahres bereitgestellt - von einem neuen Rekord sei allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit auszugehen.

Als Hitzetag gilt ein Tag mit Temperaturen von 30 Grad und mehr. Für NRW wird ein Flächenmittelwert ermittelt, also ein rechnerischer Wert, in den Daten aller rund 40 Messstationen im Bundesland einfließen. Dabei wird die Topographie der Stationen berücksichtigt - also zum Beispiel, ob sie auf einem Berg liegen. Es können auch Zehntelwerte zustande kommen, wenn es nur in einem Teil des Bundeslandes heiß war.

Der bisherige Höchstwert von 17,5 Tagen sei mit den heißen Temperaturen Anfang der Woche überschritten worden, sagte Kesseler-Lauterkorn. Von weiteren heißen Tagen sei dieses Jahr eher nicht mehr auszugehen. Meteorologischer Herbstanfang war am 1. September.

Zwar zeichnen viele Stationen schon länger auf, der landesweite Wert wird aber erst seit 1951 errechnet. Der DWD-Meteorologe hatte zuletzt darauf hingewiesen, dass es etwa 1947 ähnlich viele oder sogar mehr heiße Tage als 2018 oder 2022 gegeben haben könnte. Entscheidender sei aber ohnehin die Betrachtung längerer klimatologischer Zeiträume. Und die zeige: Die Zahl der heißen Tage pro Jahr hat in NRW in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen. Zwischen 1961 und 1990 lag die Zahl im Schnitt noch bei 4,0. Im Zeitraum von 1991 bis 2000 verdoppelte sie sich auf 8,1. In den Jahren 2011 bis 2020 lag der Wert bei 9,4. (dpa/calü)

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