Glasfaserausbau: DG arbeitet mit Proximus und Ethias zusammen

<p>Philippe Lallemand, Isabelle Weykmans und Guillaume Boutin (von links) bei der Unterzeichnung</p>
Philippe Lallemand, Isabelle Weykmans und Guillaume Boutin (von links) bei der Unterzeichnung | Foto: DG-Regierung

Ziel der drei Parteien sei es, eine öffentlich-private Partnerschaft zum Ausbau eines Glasfasernetzes in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, einschließlich der ländlichsten Gebiete, aufzusetzen, hieß es dazu in einer gemeinsamen Mitteilung, die auf Deutsch am Dienstag auch vom Kabinett der Ministerin veröffentlicht worden ist. Es sei das erste Mal, dass in Belgien eine solche Partnerschaft im Glasfaserbereich zustande komme.

Während die Anforderungen der belgischen Kunden an die Internetverbindung stetig stiegen, sei Glasfaser die Breitbandtechnologie der Zukunft. „Bei Privatkunden ermöglicht sie allen Familienmitgliedern gleichzeitig (Tele-)Arbeit, Surfen, Video-Streaming und Online-Gaming ohne Verzögerungen oder Qualitätsverlust. Für Unternehmen ist die Glasfaser von enormem Vorteil, um alle Chancen der Digitalisierung zu nutzen und wettbewerbsfähig, flexibel und innovativ zu bleiben. Mit unübertroffenen Geschwindigkeiten und einem außergewöhnlichen Erlebnis ebnet sie neuen Lebens- und Arbeitsformen den Weg. Abgesehen davon ist Glasfaser umweltfreundlich, verbraucht weniger Energie und hat eine längere Lebensdauer als jede andere Festnetz-Internettechnologie“, heißt es wörtlich in der entsprechenden Pressemitteilung.

Vor diesem Hintergrund habe die DG-Regierung Anfang 2020 beschlossen, ein Projekt für den flächendeckenden Ausbau von Glasfasernetzen zu starten. Nach einer Machbarkeitsstudie und einer umfassenden Konsultation des Telekommunikations- und Finanzmarktes sei diese erste Vereinbarung zwischen den drei Partnern „eine gute Grundlage, um ein passives Glasfasernetz zu bauen, das allen Betreibern zu diskriminierungsfreien Bedingungen offensteht“.

In demselben Kontext habe das Telekommunikationsunternehmen Proximus vor fünf Jahren seinen Investitionsplan „Fiber for Belgium“ gestartet, der darauf abzielt, in den meisten Unternehmen und Stadtzentren Belgiens ein für alle Betreiber offenes Glasfasernetz einzurichten und so bis 2028 mindestens 70 Prozent der belgischen Bevölkerung abzudecken. „Dieser Plan ist eindeutig auf einem guten Weg, denn Ende März 2022 waren bereits 909.000 Haushalte und Unternehmen in 50 belgischen Städten und Gemeinden an das Glasfasernetz anschließbar“, hieß es dazu.

Dank des aktuellen Vereinbarungsprotokolls zwischen der DG-Regierung, Ethias und Proximus, der Zuschüsse aus dem Europäischen Wiederaufbauplan und der umfassenden finanziellen Unterstützung von Ethias während der gesamten Projektlaufzeit werde diese öffentlich-private Partnerschaft (PPP) bis 2026 im Großteil der DG, auch in den ländlichsten Gebieten, Glasfaser verlegen. „Dies entspricht mehr als 36.000 Wohnhäusern und Unternehmen. Damit wird die Abdeckung mit Breitbandinternet in den sogenannten weißen Flecken deutlich verbessert.“ Dies entspreche auch dem von der Föderalregierung und der zuständigen Ministerin Petra De Sutter (Groen) geäußerten Willen.

Der Plan dank der ersten belgischen öffentlich-privaten Partnerschaft im Glasfaserbereich umgesetzt werden können. Diese Partnerschaft müsse noch „finalisiert“ werden und werde hauptsächlich von Proximus und Ethias getragen. Beide Partner werden den Angaben zufolge jeweils etwa 50 Prozent der Anteile halten. Proximus werde zunächst Minderheitsaktionär mit der Option auf eine spätere Mehrheitsbeteiligung sein. „Die Deutschsprachige Gemeinschaft wird ihrerseits Subsidien bereit stellen und eine Aktie halten, um das öffentliche Interesse an dem Projekt zu gewährleisten. Ebenfalls wird diese Vereinbarung durch die lokalen Behörden und Gemeinden unterstützt, was einen schnelleren Ausbau des Glasfasernetzes möglich macht“, heißt es weiter in dem Kommuniqué von Dienstag.

„Ein Glasfasernetz ist in fast allen Lebensbereichen von enormer Bedeutung. Gerade vor dem Hintergrund des stetig wachsenden Datenvolumens und der Digitalisierung im Allgemeinen brauchen wir die Glasfasertechnologie in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Denn nur mit dieser Spitzentechnologie werden wir in Zukunft über einen hochwertigen Internetzugang verfügen, der es unserer Region ermöglicht, wettbewerbsfähig zu bleiben und den Anforderungen der Bürger gerecht zu werden“, wird DG-Ministerin Isabelle Weykmans zitiert. Auch Guillaume Boutin, der Geschäftsführer von Proximus, kommt darin zu Wort: „Ich bin wirklich begeistert, an der ersten belgischen öffentlich-privaten Partnerschaft im Bereich Glasfaser teilzunehmen. Diese Art von Partnerschaft ist ein hervorragendes Mittel, um den Ausbau von Glasfaseranschlüssen in ländlichen Gebieten zu erleichtern. Diese neuartige Vereinbarung mit Ethias und der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft passt perfekt zu der Strategie von Proximus, den Glasfaserzugang für alle Bürger und Unternehmen in Belgien auszuweiten.“ Philippe Lallemand, Geschäftsführer von Ethias, sagt dazu: „In innovative, langfristige Projekte mit gesellschaftlicher Rendite und positiven, nachhaltigen Auswirkungen zu investieren, passt perfekt zu unserer Unternehmensstrategie. Die jüngste Gesundheitskrise hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, unter allen Umständen mit Angehörigen, der Arbeitswelt, der Schule, öffentlichen oder privaten Dienstleistern in Kontakt bleiben zu können. Ethias ist ein historischer Partner des öffentlichen Dienstes und heutzutage sein größter Versicherer. Diese öffentlich-private Partnerschaft zwischen der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Ethias und Proximus zeigt unseren Willen, diese Beziehung weiter zu stärken und eine wichtige Rolle im digitalen Wandel zu spielen.“ (red/sc)

Kommentare

  • .. ist ja alles schön und gut.. aber wie sieht es mit Menschen aus die in die Stadt wohnen kommen wollen... diesen wird dann gesagt dass sie bis zu einem halben Jahr ohne Internet sind, obschon Leitungen bis im Haus liegen, also müßte nur eine einfache Insallation ausgeführt werden, aber.......

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