Nach Bannerklau: Eupener Ultra-Gruppe „Zebras“ löst sich auf

<p>Ein Schnappschuss vor Corona: Mit der Ultragruppierung „Zebras“ verliert die AS Eupen den Motor, der zu jedem Spiel – egal ob auswärts zu zu Hause – die Stimmung in der Kurve zum Laufen brachte.</p>
Ein Schnappschuss vor Corona: Mit der Ultragruppierung „Zebras“ verliert die AS Eupen den Motor, der zu jedem Spiel – egal ob auswärts zu zu Hause – die Stimmung in der Kurve zum Laufen brachte. | Archivbild: David Hagemann

Egal, wo die AS Eupen seit 2002 gespielt hat, sie war immer dabei – und hat in der Kurve alles geben: die Ultra-Gruppierung „Zebras“. Ob Liga zwei oder Fußball-Oberhaus: Die Liebe und Treue der Fan-Gruppe kannte keine Grenzen. Bei Wind und Wetter stellten sich die „Zebras“ in die Stadien des Landes und schrien sich für die Jungs vom Kehrweg die Seele aus dem Leib. Seit Sonntag ist die Ultra-Gruppierung, die unzählige Fangesänge der AS kreiert und in die Kurve getragen hat, aber Geschichte. So will es der „Kodex“, den die Ultra-Szene sich selbst gegeben hat. Es ist eine Art ungeschriebenes Gesetz: Gerät die eigene Zaunfahne in die Hände gegnerischer Fans, muss die Gruppe sich auflösen.

Der Samstag wird für die „Zebras“ wohl eine Achterbahnfahrt der Gefühle gewesen sein. Erst durften die Ultras ein turbulentes 3:3-Remis ihrer Mannschaft gegen OH Löwen bejubeln, dann mussten sie aus der Presse erfahren, dass im Anschluss an die Partie eines ihrer Mitglieder von vier bislang unbekannten Personen tätlich angegriffen wurde. Damit aber nicht genug: Bei der Attacke haben die Täter auch noch „das Herzstück“ der Fan-Gruppierung mitgehen lassen.

Wie die Beamten der Polizeizone Weser-Göhl berichten, ist auf den Aufnahmen der Überwachungskameras zu sehen, wie das Opfer die Fahnen und Banner der „Zebras“, die vor dem Match gegen OHL im Kehrwegstadion auf der Tribüne T2 aufgehangen wurden, in den Kofferraum seines Autos legt. Kurz darauf kommen vier Personen angerannt, die das Mitglied der „Zebras“ angreifen und ein Banner, dem erwähnten „Herzstück“, aus dem Pkw klauen. Über den Hintergrund der Täter lagen zunächst keine Angaben vor.

Auch wenn das Klauen von Fahnen und Bannern zur Sitte der Ultras gehört, verurteilen die „Zebras“ auf Facebook die Tat aufs Schärfste. Es sei eine „feige Aktion“ gewesen – auch weil die Gruppe nicht einmal die Möglichkeit hatte, sich zu wehren. „Seinen Banner im Kampf zu verlieren, ist die eine Sache, unbeteiligte ahnungslose Menschen körperlich anzugreifen und zu verletzen ist die andere“, heißt es in dem Post auf dem sozialen Netzwerk.

Wie es in Zukunft weiter geht, steht in den Sternen.

Da sich bis dato noch niemand zu der Tat bekannt habe und die „Zebras“ daher nicht reagieren können, bleibt der Gruppe „leider keine andere Wahl“, als ihre Aktivitäten einzustellen. Die Eupener Ultras machen auch deutlich, dass sie durch das Einstellen ihrer Aktivität keineswegs der Mannschaft sowie dem Verein schaden wollen. „Wir handeln hier keineswegs im Affekt oder aus den Emotionen hinaus. Wir kommen lediglich unserer Pflicht als Ultragruppierung nach.“

Wie es in Zukunft weitergeht, weiß wenn überhaupt nur der liebe Fußballgott. „Die Gruppe ‚Zebras Eupen 2002‘ wird es in ihrer bekannten Form nicht mehr geben”, machen die Supporter deutlich. Den Verein würden die Ultras aber auch weiterhin im Herzen tragen. Und sie werden auch in Zukunft „das letzte Hemd für unsere Farben geben.“

Kommentare

  • Was für ein albernes und pubertäres Affentheater von infantilen Spinnern.

    Alle "Ultra-Vereinigungen" unverzüglich verbieten und wer nicht pariert, bekommt den Polizeiknüppel zu spüren ...

    Fertig!

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