Trotz steigender Coronazahlen: Olympia-Macher von Tokio zuversichtlich

<p>Thomas Bach spricht den japanischen Organisatoren ein klares Lob aus.</p>
Thomas Bach spricht den japanischen Organisatoren ein klares Lob aus. | Foto: belga

Trotz deutlich wachsender Corona-Neuinfektionen in Japan geben sich die Macher der Olympischen Spiele von Tokio voller Zuversicht. „Wir werden unvergessliche Spiele erleben“, versprach IOC-Präsident Thomas Bach nicht ohne Pathos in seiner Neujahrsansprache. Ähnlich äußerte sich Japans Regierung, die sich in den zurückliegenden Krisenmonaten stets als treuer Partner des IOC erwies. Premierminister Yoshihide Suga bekräftigte laut BBC, dass „die Spiele im Sommer stattfinden werden“ und dass diese auch „sicher“ seien. Bach sprach den japanischen Organisatoren ein großes Lob aus. Tokio sei nach wie vor „die am besten vorbereitete Olympia-Stadt aller Zeiten“, meinte der 66-Jährige. Man könne den japanischen Partnern für ihr großes Engagement und ihre Entschlossenheit nur danken. Wie der deutsche IOC-Präsident weiter erklärte, sprechen sich sowohl das Internationale Olympische Komitee (IOC) als auch Tokio 2020 dafür aus, die Spiele im Sommer „auf eine sichere Art und Weise für alle Teilnehmer zu organisieren und Olympia für eine Welt nach Corona fit zu machen.“

Trotz aller Begeisterung dürfte aber auch den Tokio-Machern nicht entgangen sein, dass die Corona-Sorgen im Land des Olympia-Gastgebers wieder wachsen. Zum ersten Mal wurden innerhalb eines Tages für Tokio mehr als 1.000 Neuinfektionen vermeldet. Am 31. Dezember registrierten die Behörden 1.337 neue Fälle, am Neujahrstag waren es 783. Tokios Gouverneurin Yuriko Koike warnte sogar davor, dass die Anzahl der Infektionen noch „explodieren“ könnte. In der Bevölkerung hielt sich die Begeisterung für Olympia zuletzt ohnehin in Grenzen – auch, weil die Kosten deutlich anstiegen. Der Etat wurde jetzt mit knapp 13 Milliarden Euro angegeben, die Mehrkosten durch die Verschiebung um ein Jahr würden 2,29 Milliarden Euro betragen. Damit könnten die Tokio-Spiele zum teuersten Sommer-Olympia der Geschichte werden. Die zweifelhafte Bestmarke hielten bislang die Spiele 2012 in London, die laut einer Studie der Universität Oxford 12,21 Milliarden Euro gekostet haben sollen.

Nach jüngsten Umfragen der japanischen Rundfunkgesellschaft NHK aus dem Dezember wollten nur noch 27 Prozent der Befragten in Japan die Spiele unterstützen. 32 Prozent befürworteten eine Absage, 31 Prozent sprachen sich für eine erneute Verschiebung aus. (sid/tf)

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