Karl Geiger gewinnt Tournee-Auftakt in Oberstdorf

<p>Der erfolgreiche Lokalmatador Karl Geiger</p>
Der erfolgreiche Lokalmatador Karl Geiger | Foto: epa

Der 27-jährige Lokalmatador ließ sich von der Unruhe rund um das Corona-Chaos beim polnischen Team und einer eigenen Wettkampfpause nicht aus dem Konzept bringen und setzte sich auf seiner Heimschanze am Dienstag vor dem Polen Kamil Stoch sowie Marius Lindvik aus Norwegen durch.

Vor verschneiten Bergen sprang Geiger 127 und 136,5 Meter weit. Mit seinem Erfolg nährte der Deutsche die Hoffnungen auf den ersten deutschen Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee seit dem Triumph von Sven Hannawald vor 19 Jahren und fügte das nächste spektakuläre Kapitel zu seiner bisher ganz speziellen Winter-Geschichte hinzu. Geiger war bei einer ansonsten durchwachsenen deutschen Team-Leistung, bei der außer ihm und Eisenbichler nur noch Severin Freund als 25. Weltcup-Punkte erhielt, der strahlende Lichtblick der Mannschaft.

Der Allgäuer war nach einer Corona-Infektion gerade noch rechtzeitig zur Skisprung-Show zurückgekehrt. Geiger hatte die Tournee-Generalprobe in der Schweiz kurz vor Weihnachten noch verpasst. Seiner starken Form schadete das offenbar nicht. Er ist seit Max Bolkart 1959 der erste Oberstdorfer, der in der Heimat bei der Tournee gewinnt.

Der norwegische Top-Favorit Halvor Egner Granerud sprang auf 122 und 131 Meter, belegte Rang vier und war damit bei Weitem nicht so überragend wie zuletzt. Im Rennen um den goldenen Adler für den Gesamtsieger ist er nun der Jäger.

Kurzfristig waren auch die Polen beim Springen vor nur mit Foto-Figuren besetzten Rängen dabei. Nach einem positiven Test von Klemes Muranka war zunächst das gesamte Team für Oberstdorf von der Qualifikation und vom Wettkampf ausgeschlossen worden. Nach zwei weiteren negativen Tests, dem Einsatz polnischer Politiker und der Aufhebung der Quarantäne durch das Gesundheitsamt bekam die Mannschaft um Titelverteidiger Dawid Kubacki und Olympiasieger Kamil Stoch dann doch eine Starterlaubnis. „Natürlich ist es fantastisch, doch noch dabei zu sein“, sagte Stoch. Ein erster Durchgang mit allen 62 Springern ersetzte die ansonsten bei der Tournee üblichen K.o-Duelle der besten 50 Sportler. (dpa)

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