Martínez wird nochmal zum „Mr. Supercup“ – Rummenigge dankt UEFA

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Javi Martinez wurde zum gefeierten Helden. | Foto: Photo News

Den Jubel mit dem silbernen Supercup genossen die abgekämpften Münchner Stars um Matchwinner Javi Martínez und Manuel Neuer vor den mal wieder im Stadion mitfeiernden Fans besonders. Nach dem 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung gegen einen starken FC Sevilla rückte die Corona-Pandemie und die umstrittene Austragung der Partie im Risikogebiet Budapest im Moment der großen Glücksgefühle kurz in den Hintergrund. „Es hat gut getan, dass Fans wieder im Stadion waren. Ich glaube, es hat auch gut geklappt“, sagte Trainer Hansi Flick: „Rein von der Stimmung hat es wieder ein bisschen mehr nach Fußball ausgeschaut. Wir sind froh, dass wir das wieder hatten.“

Karl-Heinz Rummenigge, der mit dem nun schon vierten Münchner Titelgewinn 2020 in seinen 65. Gebruststag hineinfeiern konnte, dankte der UEFA sogar für die „professionelle Durchführung“ ihres viel kritisierten Pilottests. „Es war ein herrliches Gefühl, diesen Titel wieder mit unseren Fans zu feiern. Als ich nach dem Spiel in das Stadionrund geblickt habe, habe ich sehr viele glückliche Bayern-Fans gesehen“, sagte der Bayern-Chef.

Einige hundert Fans waren trotz Reisewarnungen nach Ungarn gekommen und feuerten ihr Team lautstark an. „Das war ein wichtiger Schritt zurück zur Fußballkultur, zu Emotionen und Atmosphäre im Stadion“, kommentierte Rummenigge. Die rund 15.000 Zuschauer in der zu einem Viertel gefüllten Puskas-Arena sahen ein packendes Finale über 120 Minuten.

<p>Thomas Müller (l.) und Niklas Süle (r.) jubeln mit Martinez über das 2:1.</p>
Thomas Müller (l.) und Niklas Süle (r.) jubeln mit Martinez über das 2:1. | Foto: dpa

Und die Geschichte des Abends schrieb Javi Martínez, der als Joker kurz nach seiner Einwechslung in der 104. Minute das Siegtor köpfte. Es könnte sein Abschiedsgeschenk gewesen sein nach acht Jahren FC Bayern. „Ich versuche immer, der Mannschaft zu helfen, heute mit einem Tor. Es war ein Traum“, sagte der 32 Jahre alte Spanier, der kurz vor einer Rückkehr zu seinem Ex-Club Athletic Bilbao steht. „Solange ich hier bleibe, werde ich alles geben und dieses Trikot verteidigen“, sagte Martínez vielsagend. „Was seine Zukunft betrifft, so ist das nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu sprechen“, sagte Flick, fügte aber hinzu: „Das muss er auch alleine entscheiden.“

Thomas Müller rühmte Martínez als „unseren Mr. Supercup“. Denn der hatte schon beim ersten Münchner Supercup-Gewinn 2013 in Prag gegen den FC Chelsea die Bayern in der Nachspielzeit der Verlängerung mit einem Tor ins Elfmeterschießen gerettet. Damals hielt dann Manuel Neuer den allerletzten Elfmeter – und Bayern war Sieger.

In Budapest war Nationaltorwart Neuer auch wieder der entscheidende Akteur neben Martínez. Der Kapitän vereitelte gleich zweimal gegen Sevillas Youssef En-Nesyri einen 1:2-Rückstand und so die erste Münchner Pflichtspiel-Niederlage 2020. „Neuer ist einfach der weltbeste Torhüter“, sagte Sevillas Coach Julen Lopetegui.

Die Bayern konnten die Partie nach dem Elfmetertor von Lucas Ocampos (13.) durch Leon Goretzka (34.) und Martínez mit einem Kraftakt umbiegen. „Die Mentalität der Mannschaft ist einfach sensationell“, schwärmte Flick. Einen Monat nach dem Gewinn der Champions League in Lissabon kehren die Bayern schon wieder mit einer silbernen Trophäe nach München zurück. Und in einer Woche ist Titel Nummer fünf möglich, im deutschen Supercup gegen Vizemeister Borussia Dortmund. (dpa/tf)

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