NSR: „Kontaktblase“ nur noch empfohlen, Quarantäne-Zeit verkürzt

<p>NSR: „Kontaktblase“ nur noch empfohlen, Quarantäne-Zeit verkürzt</p>
Foto: belga

Sophie Wilmès sprach zu Beginn der Pressekonferenz davon, dass man nun von einem „Katastrophenmanagement“ zu einem „Risikomanagement“ übergehen werde – auch wenn die Zahl der Neuinfektionen und der R-Wert in Belgien (und anderswo) steige. Man sei zwar noch weit von den Zahlen aus der Hochphase der Corona-Epidemie in Belgien entfernt, doch solle die Bevölkerung weiter Vorsicht walten lassen und die entsprechenden Verhaltensregeln einhalten. „Die Epidemie ist nicht vorbei“, so Wilmès, die anschließend die „goldenen Regeln“ für das Zusammenleben in Belgien definierte.

Dazu gehört das regelmäßige Waschen der Hände sowie Aktivitäten vorrangig draußen zu unternehmen und die Menschen zu schützen, deren Erkrankung mit dem Coronavirus schwerwiegend werden könnte (65+ und Personen mit Vorerkrankungen). Zu dieser Personengruppe gehören laut Wilmès über drei Millionen Belgier. Hier sei vor allem die Einhaltung des 1,5-Meter-Abstandes und das Tragen einer Maske sehr wichtig.

Die Politiker entschieden sich nun am Mittwoch dafür, dass jeder ohne Maske oder die Einhaltung der 1,5-Meter-Abstandsregel fünf Personen pro Monat zusätzlich zu den Personen im eigenen Haushalt treffen darf. Dies sei eine Empfehlung, betonte Wilmès, bislang war es eine feste Regel. Die Premierministerin betonte aber deren Wichtigkeit. Ansonsten dürften die Einwohner Belgiens so viele Menschen wie sie mögen treffen, wenn die Regeln (Maske oder Abstand) eingehalten werden. Maximal ist es möglich, zehn Personen auf einmal zu treffen (zu Hause, an einem Tisch im Restaurant etc.).

Was private Feste wie Hochzeiten, Geburtstage etc. anbelangt, gibt es keine Personenbegrenzung mehr. Dazu muss allerdings ein professionelles Catering angeboten werden, die die strengen Regeln des Horeca-Gewerbes beachten müssen. Ansonsten gilt die Zehner-Regel.

Beim Einkaufen wird die Regelung, dass man nur zu Zweit ins Geschäft darf, ersatzlos gestrichen.

Ferner beschloss der NSR, dass die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit ab dem 1. Oktober wegfällt, außer an Orten, die von vielen Menschen frequentiert oder wo der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht gewährleistet werden kann. Wo genau die Maskenpflicht greift, entscheiden die verschiedenen lokalen Behörden. Im ÖPNV, in Geschäften und in Kinos bleibt die Maske weiterhin an.

Was öffentliche Veranstaltungen betrifft, bleibt die Regel „200 Menschen innen, 400 draußen“ weiter bestehen. Die Ausnahme: Ein Sicherheitskonzept, von den Behörden abgesegnet, gewährleistet die Sicherheit der Besucher. Dann sind mehr Zuschauer möglich.

Der NSR führt auch ein Barometer ein, das auf die verschiedenen Risikogebiete im Land angewandt wird. Damit soll die epidemiologische Situation (Entwicklung der Krankenhausaufnahmen) und entsprechende Maßnahmen passgenauer beschlossen werden können. Hierzu wird sich sicher DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) im Nachmittag noch äußern. Wie sein Pressesprecher bereits mitteilte, wird die DG hier nunmehr getrennt von der Provinz Lüttich bewertet.

Ferner entschied sich der NSR dazu, die Dauer der Quarantäne im Falle der Rückkehr aus einer roten oder orangefarbenen Zone oder bei engem Kontakt mit einer infizierten Person von 14 auf sieben Tage zu verkürzen. Außerdem kündigte Wilmès an, dass die Corona-Warn-App ab Ende September verfügbar ist.


Mehr zum Thema später.

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