„Zwei Kantone dem Vaterland übergeben“

Vorweg, ich bin kein Historiker. Andererseits scheinen mir einige Deutungen von Oswald Schröder und der lokalen Historiker doch sehr eigenwillig.

Deutschland hat zwei Mal (Erster und Zweiter Weltkrieg) außerhalb des Landes einen Angriffskrieg geführt. Mit verwegener blinder Ideologie wurden die Truppen zur Schlacht an die Yser geschickt, vorher wurde die Bibliothek der Universität Löwen angezündet. Die Künstlerin Käthe Kollwitz sprach sich entgegen der Meinung ihres Mannes dafür aus, dass der 18-jährige Sohn Peter an der Schlacht teilnimmt, vier Wochen später war er bereits tot.

Auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Vladslo (Flandern) ist das von ihr gestaltete Denkmal der „trauernden Eltern“ zu sehen, ein Zeichen für ihre tiefe Trauer, Reue und Buße. Wer spricht denn von „Farce“ oder der „Skepsis der Deutschsprachigen gegenüber dem belgischen Staat“? Bestand die Skepsis nicht gegenüber Deutschland? Und dass es den Belgiern um territoriale Vorteile (Bäume) ging und nicht um den Menschen, ja um was ging es denn dem Angreifer! Und sind die immer erwähnten 271 Stimmen für deutsche Souveränität nicht vorwiegend Stimmen von den „Cheminots“ gewesen, die nun ihre Priorität verloren. Ein Posten bei der Eisenbahn hatte zu der Zeit einen hohen beruflichen anerkennenden Wert, den man nun von den Belgiern einnehmen sah, wen wundert es? Zumindest lässt sich nicht daraus eine große Ungerechtigkeit schließen, den Ostbelgiern die Rückkehr ins unterlegene Deutschland verwehrt zu haben.

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