Minister Antoniadis verteidigt Durchführung von PCR-Tests

<p>Die PCR-Methode kommt bei vielen medizinischen und forensischen Zwecken zum Einsatz, beispielsweise für einen Vaterschaftstest oder die Diagnose der Influenza-Grippe. Da ein PCR-Test DNA analysiert, kann er auch Viren, einschließlich Sars-Cov-2, nachweisen.</p>
Die PCR-Methode kommt bei vielen medizinischen und forensischen Zwecken zum Einsatz, beispielsweise für einen Vaterschaftstest oder die Diagnose der Influenza-Grippe. Da ein PCR-Test DNA analysiert, kann er auch Viren, einschließlich Sars-Cov-2, nachweisen. | Foto: Photo News

PCR steht für „Polymerase Chain Reaction“ (Deutsch: „Polymerase-Kettenreaktion“): Die Methode kommt bei vielen medizinischen und forensischen Zwecken zum Einsatz, beispielsweise für einen Vaterschaftstest oder die Diagnose der Influenza-Grippe. Da ein PCR-Test DNA analysiert, kann er auch Viren, einschließlich Sars-Cov-2, nachweisen.

„Das Risiko einer Infektion mit Folgen bis hin zum Tod, ist für viele Menschen mit Beeinträchtigung laut Weltgesundheitsorganisation und den Vereinten Nationen hoch. Diese Positionen basieren auf wissenschaftlichen Fakten. Das dürfte wenig überraschen, denn viele Menschen mit Beeinträchtigung haben ein schwächeres Immunsystem. Außerdem sind die kognitiven Fähigkeiten vieler dieser Menschen beschränkt, wodurch das Nichtanfassen der Erzieher, das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes, falls nötig, und die Abstandsregeln oftmals nicht eingehalten werden können“, sagte Antoniadis im Parlament in der vergangenen Woche.

Im Falle einer Infektion in den Wohnheimen seien Isolierungsmaßnahmen, wie in den meisten Fällen in den Wohn- und Pflegezentren, nicht möglich. „Aus diesem Grund findet eine angepasste Betreuung der Bewohner statt, die mit einem häufigeren Testen einhergeht. Der Vergleich mit den Wohn- und Pflegezentren hinkt also“, meinte Minister Antoniadis.

Im Übrigen fänden im Fall einer Infektion jede Woche Tests statt. Ansonsten würden die Tests alle zwei Wochen wiederholt. „Dank dieses Verfahrens konnten in beiden Einrichtungen Bewohner, wie auch Personalmitglieder, positiv ermittelt werden. Durch diese präventive Vorgehensweise konnten, ohne dabei das Leben der Bewohner weiter einschränken zu müssen, weitere Ausbrüche vermieden werden. Diese Vorgehensweise wurde von der DSL mit den Verwaltungsräten der beiden Wohnheime vereinbart.“

Laut Rückmeldung der Leitung der beiden Wohnheime werde die Durchführung der PCR-Tests vom Personal „mehrheitlich positiv“ aufgenommen. Und bei jeder Testreihe werde das Einverständnis der Personalmitglieder eingeholt. „Die Bewohner werden nicht verpflichtet den Test durchzuführen. Wenn die Durchführung des Tests aus ärztlicher Sicht bei einzelnen Bewohnern oder Personalmitglieder nicht durchführbar ist, wird bei der betroffenen Person kein Test durchgeführt.“

Diana Stiel hatte in ihrer Frage behauptet, Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtungen klagten vermehrt über die PCR- Tests, denn zum einen seien sie unangenehm und zum anderen gebe es keine Empfehlung seitens der Experten aus Brüssel, in diesen Einrichtungen wöchentlich zu testen. Vielmehr gebe es „einige grundsätzliche Vorbehalte“ gegen dieses PCR-Tests. Diese seien zum Beispiel nicht für diagnostische Zwecke geeignet. „Dasselbe sagen auch Testhersteller und fügen hinzu, dass ihre Testkits auf eine Vielzahl anderer respiratorischer Viren ansprechen, also Fehlalarm erzeugen können“, sagte Diana Stiel. „Massentest oder auch wiederholte Tests richten oft Schaden an, dramatisieren und sind wissenschaftlich fragwürdig. Mehr Tests führten zu einem Anstieg der Fallzahlen, und somit könne ein Ansteigen der Infektionsrate suggeriert werden, einfach weil man die Testzahlen erhöht habe. Die Steigerung der Testzahlen bei symptomfreien Menschen werde dafür sorgen, dass man die Epidemie nie mehr loswerde, obschon sie längst verschwunden sei. „Dieses verzerrte Bild verursacht falsche Entscheidungen“, so Diana Stiel.

Die Aussage bezüglich der „falschen positiven Tests“ müsse man „mit Fakten bereichern“, damit man wenigstens wisse, worüber man hier spreche, erwiderte der Gesundheitsminister. Auf Grundlage bisheriger Erkenntnisse liege der Prozentsatz „falscher positiver PCR-Tests“ bei lediglich zwei Prozent. „Ich glaube nicht, dass es sich lohnt, über diese Quote zu sprechen. Natürlich sind die positiven Tests immer im Verhältnis zur Gesamtzahl der Tests zu betrachten. Deshalb bin ich selbst der Meinung, dass der Vergleich der Fallzahlen im März, wo man praktisch mit einem Bein im Sarg sein musste, eh man getestet wurde, und der aktuellen Fallzahlen nicht korrekt ist, ohne die Gesamtanzahl der Tests zu vergleichen. Aber Ihre Aussage, dass das viele Testen nicht zulässt, dass die Epidemie verschwindet, ist haarsträubend“, betonte Antoniadis, der für seine Wortwahl von der CSP-Abgeordneten Jolyn Huppertz kritisiert wurde.

Die Tatsache, dass in der gesteigerten Zahl der Tests viele positiv getestete Menschen zu finden seien, zeige vielmehr, dass die Epidemie noch immer da sei. „Der asymptomatische Verlauf ist für die Personen selbst unproblematisch, aber für andere Mitmenschen, die sich bei ihnen anstecken können, ist es das nicht unbedingt. Das Testing und Tracing sowie die Hygieneregeln sind im Moment die besten Mittel, die man im Kampf gegen das Virus hat. Natürlich kann man den schwedischen Weg gehen, der trotz gewisser Corona-Maßnahmen die höchste Sterberate seit 150 Jahren aufweist. Die Augen zu verschließen und die Corona-Toten zu verschweigen, lässt das Virus aber nicht verschwinden.“ (sc)

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