Helden… oder was?

Im Gegensatz zu Gerhard Schmitz fand ich den Leserbrief von Yanick Schumacher treffend! Sie, Herr Schmitz, liegen beim Schwingen der rhetorischen Keule allerdings ziemlich daneben. So verkennen Sie und andere Demonstrant*innen die tiefere Symbolik der Vorgänge in Berlin, wenn Sie die „nur 400 Reichstagsstürmer“ gegen die 35.000 „anderen“ gegenrechnen! Das ist - aus historischer Perspektive - eine schwerwiegende Fakten-Ausblendung! Nicht genug damit. Das Ganze gipfelt dann in Ihrem argumentativen „Rittberger“, die Rechtsradikalen „als Verbündete“ von jenen hinzustellen, die zu Hause blieben - eine Geschmacklosigkeit ohnegleichen! Sie haben jedoch Ihr (!) Handeln zu verantworten - und nicht Menschen, die in Berlin nicht dabei waren! Auch blieb die wichtige Frage (von Y. Schumacher), ob an die weltweit 800.000 Corona-Opfer gedacht worden sei, unbeantwortet! Ab wann gilt denn nun für Sie eine Pandemie als gefährlich, Herr Schmitz? Die Anti-Corona-Haltung ist Empörung auf Zeit (da alle hoffen, das Virus werde bald bezwungen) und sie lebt (oft) von der Überheblichkeit Nicht-Betroffener (mit teils gegenteiligen Sichtweisen …!). Sobald sich ein „Corona-Leugner“ oder „Corona-Gegner“ oder wie auch immer… infiziert - und sich (im ungünstigsten Fall) mit schweren Symptomen einliefern lassen muss - dessen rhetorisch-theoretisches Kartenhaus wird schnell in sich zusammenfallen…! Nicht wenige, die Gründe zum Demonstrieren hätten…, doch die Helden machen ganz leise ihren Job!

Kommentare

  • Herr Schmitz,

    Sie beantworten die Frage noch immer nicht! Ist eine Pandemie mit weltweit über 800 Tausend Corona-Toten "schlimm" (und dürfte somit nicht geleugnet werden) oder in Ihren Augen (und aller Demonstranten) nicht "der Rede wert"...???
    Wann die Pandemie vorbei, entscheide sicher nicht ich / auch Sie nicht / und keine Demonstranten / auch kein Politiker, sondern das Virus selbst. Sollte es sich ohne Impfstoff-Angriff von selbst abschwächen, umso besser! Zurzeit scheint es wieder auf dem Vormarsch, aber das glauben Sie ja eh nicht ..., denn dies senden die Mainstream-Sender, also die "Lügenpresse"...

  • Herr Radermacher,

    Sie fragen mich, "Ab wann gilt denn nun für Sie eine Pandemie als gefährlich, Herr Schmitz?".

    Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Das hängt vom Verlauf ab. So kann sie, aufgrund der Zahlen, z.B. in Belgien als gravierend, in Deutschland aber als leicht eingestuft werden.

    Eine andere Frage stelle ich Ihnen:"Wann ist denn für Sie eine Pandemie vorbei, Herr Radermacher?"

    So weit ich weiß, wurde auch irgendwann, ohne Impfstoffverfügbarkeit, die spanische Grippe als beendet betrachtet.

  • Unser Herr Schmitz hat so wie ich das jetzt verstehe ausgemacht das das berühmte Virus einen Unterschied zwischen Belgier und Deutsche macht, kann aber auch sein das unser Herr Schmitz dem Virus, wie damals vor 40 Jahren in LLN den Nazis, durch gutes zureden zwar Aufgabe bewegt hat. Nur kann ich nicht verstehen weshalb sie nicht In Eupen oder Brüssel zu Proteste aufrufen Herr Schmitz, soweit ich armes unstudiertes Arbeiterkind weiß, werden wir in Belgien noch nicht (zum Glück) von Berlin aus regiert, also was mischen sie sich in deutsche Angelegenheiten ein?

  • Herr Radermacher,

    Dass 800.000 Menschen an/mit Corona gestorben sind, ist zweifellos "schlimm", aber im gleichen Zeitraum starben weltweit rund 50 Millionen Menschen an anderen Dingen. Ich habe auch Corona nie geleugnet, ich stelle nur fest, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird, und frage mich warum?

    Dann behaupten Sie, das Virus sei wieder auf dem Vormarsch. Um das zu bewerten, benötige ich weder Mainstream- noch Youtube-Medien. Ein Blick auf die nackten Zahlen der offiziellen Statistiken bzgl. Krankenhausaufnahmen und Sterbefälle genügt völlig, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.

    Aber diese Zahlen passen offensichtlich nicht zum „Narrativ“ der Mainstream-Medien. Übrigens wurde Letzteres bereits zu Beginn der Pandemie vom deutschen Bundesinnenmisterium in einem Strategiepapier vorgegeben, siehe https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2020....

    Seite 17:“Dieses ‚Zusammen‘ muss mitgedacht und mitkommuniziert werden. Dazu braucht es ein gemeinsames Narrativ (#wirbleibenzuhause, oder «gemeinsam distanziert» - «physische Distanz – gesellschaftliche Solidarität») und im besten Fall viele Gesichter (Prominente, Politikerinnen und Politiker, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler), die sich mit der Kampagne identifizieren.“ Also werden auch Wissenschaftler für die Kampagne angeworben/gewonnen.

    Des Weiteren ist folgendes darin zu lesen:

    Seite 1:“Die meisten Virologen, Epidemiologien, Mediziner, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler beantworten die Frage «was passiert, wenn nichts getan wird» mit einem Worst-Case-Szenario von über einer Million Toten im Jahre 2020 – für Deutschland allein." Also ist der Politik klar, dass nicht alle Wissenschaftler der gleichen Meinung sind.

    Seite 13: „Wir müssen wegkommen von einer Kommunikation, die auf die Fallsterblichkeitsrate zentriert ist.“ An Deutlichkeit kaum zu übertreffen.

  • Herr Radermacher,
    Des Weiteren behaupten Sie: „Wann die Pandemie vorbei, entscheide sicher nicht ich / auch Sie nicht / und keine Demonstranten / AUCH KEIN POLITIKER, sondern das Virus selbst“.

    Nun, das stimmt nicht ganz, wenn man sich folgende Ausarbeitung des deutschen Bundestags anschaut, siehe https://www.bundestag.de/resource/blob/700666/da1b330c0d4f3ac6c8b14ed384....

    Darin heißt es wortwörtlich Seite 6: „Außer dem Beschluss müssen keine weiteren Voraussetzungen erfüllt werden, um eine epidemische Lage annehmen zu können. … Der Deutsche Bundestag ist mithin frei, (jeweils) eigene Kriterien für die Ausrufung der epidemischen Lage zugrunde zu legen. Die in § 5 Abs. 1 S. 2 IfSG angesprochenen ‚Voraussetzungen für ihre Feststellung‘ nach deren Wegfall die epidemische Lage aufzuheben wäre, sind nicht durch weitere Merkmale unterlegt. Der Beschluss des Bundestages ist also maßgebend, unabhängig davon, ob tatsächlich eine epidemische Lage angenommen werden kann.“ Demzufolge entscheiden erstaunlicherweise Politiker, und nicht das Infektionsgeschehen, wann die Pandemie vorbei ist.

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