Zwei Gegentreffer in den Schlussminuten: Anderlecht bestraft sich selbst

<p>Landry Dimata feierte nach 18 Monaten Verletzungspause sein Comeback.</p>
Landry Dimata feierte nach 18 Monaten Verletzungspause sein Comeback. | Foto: belga

Was war das denn, RSC Anderlecht? Eigentlich waren die drei Punkte zum Saisonauftakt doch schon fest eingepackt und auf dem Heimweg nach Brüssel. Doch dann machten zwei kapitale Defensivböcke alles zunichte. Dass es am Ende wirklich noch bis zur Schlusssekunde spannend werden würde, war bis zum 1:0 in der 64. Minute absolut nicht zu erahnen.

Denn nachdem in der Anfangsphase noch einige Zufallsprodukte für ein wenig Torgefahr gesorgt hatten, verflachte das Spiel Mitte der ersten Halbzeit komplett. Anderlecht tat sich unheimlich schwer, nach vorne zu spielen und etwas Rhythmus hereinzubekommen. Mechelen hatte das Spiel in der Hand, wurde aber ebenfalls nicht wirklich gefährlich. Und so kann man die erste Hälfte mit diesen drei Sätzen beschreiben. Danach entdeckten beide Mannschaften aber doch noch ihre Angriffsreihen.

Mechelen kam mit mehr Willen und Biss aus der Kabine und erspielte sich in Person von Schoofs, Togui und Hairemanns einige Torchancen. Doch der Treffer fiel stattdessen auf der anderen Seite: Jérémy Doku stellte das Spiel mit seinem 1:0 auf den Kopf (64.), und nur zehn Minuten später sorgte KVM selbst per Eigentor von Lucas Bijker für die Entscheidung – so sah es zumindest aus. „Eine 2:0-Führung für Anderlecht eine Viertelstunde vor dem Abpfiff: Kann das noch einmal spannend werden?“, fragten die Kommentatoren auf Eleven Sports. Und die Antwort gaben sie sich wenig später selbst: Ja!

Comebacker Landry Dimata: „Wenn man 2:0 führt, dann muss man auch gewinnen. Alles andere ist traurig.“

Binnen zwei Minuten leistete sich der Rekordmeister zwei grobe Defensivschnitzer, die zu Gegentreffern führten. Ex-Gladbacher Igor De Camargo (83.) und der nur Sekunden zuvor eingewechselte Jordi Vanlerberghe (85.) profitierten und sicherten Mechelen tatsächlich noch einen Punkt. „Wenn man 2:0 führt, dann muss man auch gewinnen. Alles andere ist traurig“, stand Landry Dimata nach dem Spiel Rede und Antwort. Sein Einsatz war rückblickend wohl die beste Nachricht für alle Anderlecht-Fans am gestrigen Abend. Nach 18 Monaten Verletzungspause aufgrund eines Knorpelschadens kehrte der Stürmer wieder auf das Feld zurück und stand sogar in der Anfangsformation. „Das hat richtig gutgetan“, lächelte er. Die Neuzugänge Percy Tau (von Brighton ausgeliehen), Mustapha Bundu (unter der Woche aus Aarhus gekommen) und Bogdan Mykhaylichenko (Lugansk) schafften es noch nicht in den Kader. Zudem mussten die „Veilchen“ auf ihren verletzten Kapitän und Spieler-Manager Vincent Kompany verzichten.

Am Ende hatten beide Mannschaften noch die Möglichkeit, den Lucky Punch zu erzielen. Doch den Anderlechter Siegtreffer verhinderten die Latte und Torwart Gaëtan Coucke mit glänzendem Reflex. Mechelen konnte sich seinerseits nicht mehr in Schussposition bringen.

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