Mollers: Handdesinfektion sollte eine Ausnahme bleiben

<p>Die Hände gründlich mit Seife zu waschen ist besser als sie zu desinfizieren.</p>
Die Hände gründlich mit Seife zu waschen ist besser als sie zu desinfizieren. | Foto: Photo News

Das erklärte er nach einer schriftlichen Frage der Vivant-Abgeordneten Diana Stiel. Diese machte auf die gesundheitsschädigende Wirkung von Desinfektionsmitteln aufmerksam. „Wir denken ebenfalls, dass gründliches Händewaschen mit einer ph-neutralen Seife oder Kernseife ausreicht. Desinfektionsmittel sind vor allem in Krankenhäusern nicht wegzudenken, um die Risiken einer Infektion zu minimieren. Doch zeigen auch die unterschiedlichsten Krankheitserreger mittlerweile Resistenzen gegenüber Desinfektionsmittel. Aus diesem Grunde haben sie in Schulen nichts zu suchen und sollten auf sensible Bereiche beschränkt bleiben“, so Diana Stiel.

In den „FAQ“ Bildung und Kinderbetreuung (www.ostbelgienbildung.be) werde auf die Hygieneregeln und das regelmäßige Waschen mit Seife hingewiesen, antwortete Mollers. Zum wiederaufgenommenen Schulbetrieb werde zusätzlich sensibilisiert und angewiesen, dass man sich die Hände mit Wasser und Seife waschen müsse: beim Betreten der Schule, beim Betreten des Klassenzimmers (nach der Pause), nach dem Toilettenbesuch, nach dem Husten und Niesen, nach dem Bedienen von Automaten und vor dem Verlassen der Schule. Ebenfalls werde auf die Handhygiene in den Toiletten und die regelmäßige Reinigung der Klassen und Sanitäranlagen explizit hingewiesen. Auch in den Toiletten werde Handwaschseife und Papierhandtuch empfohlen, so der Minister. Über einen Leitfaden sei den Schulen eine Empfehlung übermittelt worden zur Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen. Darin enthalten sind unter anderem Richtlinien und Empfehlungen zu den zu verwendenden Reinigungsmitteln und Utensilien sowie zur Handwaschseife, die idealerweise ein EU-Umweltzeichen „EU Ecolabel“ besitzen und verschiedene Kriterien erfüllen sollten: frei von Farb- und Duftstoffen, pH-hautneutral, Schutz vor Austrocknung sowie „minimale Auswirkungen“ auf das Wasserökosystem.

Dort, wo Händewaschen nicht möglich sei, müsse Handdesinfektionsmittel zur Verfügung stehen und zudem habe er sich dafür eingesetzt, dass all dieses Material den Schulen bereitgestellt werde. „Am Eingang des Schulgebäudes zum Beispiel ist es aus Gründen der Organisation und der Infrastruktur an den meisten Schulen undenkbar, dass sich jeder Schüler gründlich die Hände mit Seife wäscht. An dieser Stelle halte ich die Benutzung eines Desinfektionsspenders zur Handhygiene für gerechtfertigt und unbedenklich.“ (sc)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment