Völler will Bayern im Pokalfinale nichts schenken

<p>Leverkusen ist nur eine von zwei Mannschaften, die die Bayern unter Flick schlagen konnten.</p>
Leverkusen ist nur eine von zwei Mannschaften, die die Bayern unter Flick schlagen konnten. | Foto: dpa

Sport-Geschäftsführer Rudi Völler von Bayer Leverkusen will dem Rekordmeister alles abverlangen. „Wir wollen den Bayern einen tollen Fight liefern. Nicht nur fighten, kämpfen, rennen, sondern auch gut Fußball spielen und wenn es geht, natürlich auch gewinnen“, sagte der 60-Jährige beim Bild-Format „Reif ist live“ am Freitag. Der DFB-Pokal hätte für Völler auch deshalb eine besondere Bedeutung, weil er ihn schon als Spieler nie gewann. Er beschränke sich eben auf die wichtigen Titel, sagt Völler immer, wenn ihn jemand darauf hinweist, dass er als Profi zwar die Champions League und den WM-Titel gewonnen habe, aber nie deutscher Meister oder eben DFB-Pokalsieger wurde. „Etwas in der Hand zu halten, würde uns gut tun.“

Die Werkself, die als eine von zwei Mannschaften überhaupt die Flick-Bayern besiegen konnte, sehnt nach 27 trophäenlosen Jahren wieder einen Titel herbei. Damals gab es den einzigen Pokalsieg, danach für acht zweite Plätze das belächelte „Vizekusen“-Image. „Es ist absolut notwendig, gierig zu sein auf den Titel“, forderte Abwehrchef Sven Bender, zweimal Cupgewinner mit Borussia Dortmund. Auch einen Pokalsieg gegen die Bayern hat Torhüter Lukas Hradecky auf dem Konto. „Wir brauchen kein Wunder, nur einen guten Tag“, sagte der vor zwei Jahren mit Frankfurt erfolgreiche Keeper. „Es sollte uns doppelt motivieren, dass du Geschichte schreiben, dir ein Trikot von einem gewonnenen Finale an die Wand hängen kannst.“

Klarer Favorit ist aber wieder einmal der Geister-Meister, erst recht nach der besten Rückserie der Bundesliga-Geschichte. Vor einem kurzen Urlaub und der daran anknüpfenden Fortsetzung der Champions-League-Saison soll unbedingt das 13. Double aus Meisterschaft und Pokal her. „Das Double ist immer etwas Besonderes“, sagte der Münchner Ex-Präsident Uli Hoeneß. Von-0-auf-100-Trainer Flick könnte sich wie Pep Guardiola im Jahr 2014 gleich in seiner ersten Bayern-Saison am doppelten Trophäenglück erfreuen. „Wir gehen alles an, das sind unsere Ziele“, sagte Flick.

Besonders im Blickpunkt steht Ausnahmekönner Kai Havertz. Der 21-Jährige ist einer der größten Hoffnungsträger im deutschen Fußball. Seine Zukunft kann sich der siebenmalige Nationalspieler unter den Spitzenklubs in Europa fast schon aussuchen. An seinem Ablösewert von rund 100 Millionen Euro ändert das Finale im Olympiastadion nichts. Aber mit einem großen (End-)Spiel kann er seinen sportlichen Wert auf großer Bühne dokumentieren.

Wie für Flick wäre der Sieg auch der erste DFB-Pokalerfolg für Kollege Peter Bosz, nachdem er als Profi schon dreimal in seiner Heimat den Cup holte. Nachdem der Niederländer einst bei Borussia Dortmund scheiterte, soll nun nach dem Frust über die verpasste Champions-League-Qualifikation ein erfreuliches Saisonende glücken. Im August spielt er mit Leverkusen dann noch die Final-Runde der Europa League in Nordrhein-Westfalen. Mindestens ein Titel soll her. (dpa/sid)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment