Holländische Justiz fordert 22,5 Millionen Euro von Coffeeshop-Chef

<p>Holländische Justiz fordert 22,5 Millionen Euro von Coffeeshop-Chef</p>
Foto: Friso Gentsch/dpa

Die Summe soll der Betreiber mit dem Coffeeshop „Checkpoint“ in Terneuzen im Südwesten des Landes verdient haben. Das Geld wurde laut den Ermittlern in den Bau einer Skihalle in dem Ort investiert. Das von den Behörden jahrelang geduldete Drogencafé wurde 2008 geschlossen, seit zehn Jahren laufen Prozesse und Berufungsverfahren. Der inzwischen knapp 70-jährige Betreiber, ein ehemaliger Hippie, blieb auf freiem Fuß.

Rund 3000 Kunden täglich vor allem aus dem nahen Belgien und Frankreich kamen in Hochzeiten zu dem Coffeeshop mit Dutzenden Mitarbeitern und einem Parkplatz, in dem Kunden wie an der Fleischtheke eine Nummer zur Bedienung ziehen mussten. In der Kleinstadt, die den Weg zum „Checkpoint“ sogar ausschilderte, kam es zu Verkehrsproblemen. Wie „de Volkskrant“ berichtete, machte der Betreiber aus dem Umfang seiner Geschäfte keinen Hehl. 2006 soll er demnach bei einem Umsatz von 26 Millionen Euro einen Gewinn von 10 Millionen Euro erwirtschaftet haben.

Auch das Gericht musste bei einem der Prozesse eingestehen, dass die Gemeinde und die Justiz zugesehen hätten, wie der „Checkpoint“ immer größer wurde und kaum mehr die Auflage erfüllen konnte, maximal 500 Gramm Haschisch zum Verkauf vorrätig zu halten. Das ist die Grenze, bis zu der der Betrieb eines Coffeeshops nach den niederländischen Duldungsregeln straffrei bleibt. Bei Durchsuchungen 2007 und 2008 wurden 96 beziehungsweise 130 Kilo Hasch entdeckt.

Der „Checkpoint“ wird inzwischen vom Sohn des früheren Inhabers als gewöhnliches Café betrieben. Eine Entscheidung zu der Millionenforderung der Justiz wird Mitte September erwartet. (dpa)

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