Späte Suche nach dem „Weißen Ritter“

Nun stellen die Staatsvirologen angeblich überrascht fest, dass die Infektionszahlen nach den Lockerungen nicht gleich wieder ansteigen. Dabei waren die Reproduktionszahlen in mehreren europäischen Ländern (Deutschland, Schweiz und Belgien) bereits nachweislich vor den jeweiligen Lockdowns im Sinkflug.

Prof. Niel Hens (arbeitet dem Expertenteam zu, das den NSR berät) hatte mir gegenüber den Beginn dieses frühzeitigen Sinkflugs u.a. damit begründet, dass laut einer Studie der Antwerpener Universität die Über-65-Jährigen vor dem Lockdown bereits ab dem 8. März mehrheitlich aufs Händeschütteln verzichtet hätten. Des Weiteren wurde der ausbleibende exponentielle Anstieg der Todeszahlen beim schwedischen Sonderweg stets mit „nicht vergleichbare Situation“ abgetan. Statt nun die Aufrechterhaltung des ursprünglich nachvollziehbaren Lockdowns über weitere zahlreiche Wochen grundsätzlich infrage stellen, versuchen die Experten ihre Ratlosigkeit auf dreiste Art und Weise mit dem flapsigen Hinweis auf einen ominösen „Weißen Ritter“ zu überspielen.

Ich hätte mir gewünscht, dass die Suche nach diesem „Weißen Ritter“ spätestens Mitte April in Angriff genommen und gleichzeitig die Aufhebung des Lockdowns in Erwägung gezogen worden wäre. Immerhin war zu diesem Zeitpunkt auch das Ausmaß der damit verbundenen Kollateralschäden bereits zu erkennen.

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