Kindergärten und Primarschulen werden vollständig geöffnet

<p>Kindergärten und Primarschulen werden vollständig geöffnet</p>
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Der gemeinsame Vorschlag der drei Bildungsminister Caroline Désir, Ben Weyts und Harald Mollers wurde in Zusammenarbeit mit den Epidemiologen und Virologen aus dem Expertengremium zur Exit-Strategie (GEES) entwickelt und wurde noch am Mittwoch dem Konzertierungsausschuss unterbreitet. Das GEES hat der Wiedereröffnung der Grundschulen grünes Licht gegeben, da sich das Infektionsgeschehen im Land positiv entwickelt und neuste wissenschaftliche Studien darauf hindeuten, dass Kinder nicht der Motor der Epidemie sind. Sie scheinen, im Gegenteil, weniger von der Epidemie betroffen und auch weniger ansteckend zu sein.

Bei dem Vorschlag handelt es sich um ein Maximalszenario. Aufgrund der (angepassten) Sicherheitsvorkehrungen und abhängig von ihren räumlichen und personellen Möglichkeiten können die Schulen diesen Maximalrahmen bei Bedarf unterschiedlich ausfüllen und festlegen, welche Schüler wann zur Schule kommen.

Kindergarten

Das Konzeptpapier sieht vor, dass ab dem 2. Juni alle Jahrgänge des Kindergartens wieder ihren normalen Betrieb aufnehmen. Wie die Kinderbetreuungsstrukturen sind die Kindergärten nicht an die Regeln der sozialen Distanzhaltung gebunden. Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen im Kindergarten gehören die Handhygiene, die Lüftung der Räume und die bestmögliche Einhaltung der Logik der abgekapselten Gruppen (Kontaktblasen). Die Klassen sollen also so gut es geht voneinander getrennt werden.

Primarschulen

In den Primarschulen dürfen laut Konzeptpapier ab dem 8. Juni wieder alle Klassen in die Schule zurückkehren. Ab diesem Datum gelten nicht mehr die derzeitigen Abstands- und Flächenregeln in den Klassenräumen. Auch die Begrenzung der Anzahl Schüler pro Klasse wird aufgehoben. Die herkömmliche Klasse wird zur Kontaktblase. Die Distanzregelung für die Kontakte unter Schülern wird somit gelockert. Laut den Experten des GEES ist besonders auf die Distanzhaltung zwischen Schülern einerseits und Lehrern andererseits sowie unter Erwachsenen (Lehrer und Eltern) zu achten. Künftig soll zudem vorrangig das Augenmerk darauf gelegt werden, die verschiedenen Klassen, unabhängig von ihrer Größe, möglichst voneinander zu trennen. Auch die Handhygiene und die Lüftung der Räume spielen laut Experten weiterhin eine wichtige Rolle.

Sekundarschulen

Die Sekundarschulen dürfen gemäß dem Beschluss des Nationalen Sicherheitsrats und dem entsprechenden ministeriellen Erlass derzeit maximal 3 Jahrgänge beschulen. Der Vorschlag der Bildungsminister sieht vor, dass sie darüber hinaus ab dem 8. Juni im Rahmen ihrer räumlichen und personellen Möglichkeiten weitere Jahrgänge beschulen dürfen. Im Gegensatz zum Grundschulwesen bleiben im Sekundarschulwesen nach dem 8. Juni die derzeit geltenden Bestimmungen (Mindestabstand von 1,5 Metern, Mindestfläche von 4 und 8 m2 pro Schüler bzw. Lehrer, maximale Gruppengröße) bestehen.

Masken

Im Kindergarten brauchen die Lehrer im Kontakt mit den Kindern keine Masken zu tragen. Die Maskenempfehlung gilt jedoch bei Kontakten unter Erwachsenen (Personal, Eltern).

Lehrer in den Primar- und Sekundarschulen sollen laut Gesundheitsexperten, wann immer möglich, Mund- und Nasenmasken tragen. Eine Maskenpflicht besteht jedoch nicht. Eine dringende Maskenempfehlung gilt immer dann, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann und Personen sich im Raum bewegen (z.B. beim Betreten und Verlassen der Klassen, wenn der Lehrer durch die Klasse geht).

Primarschüler brauchen keine Masken zu tragen. Für Sekundarschüler gilt eine allgemeine Maskenempfehlung. Masken sollten auch von Sekundarschülern grundsätzlich immer dann getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, u.a. wenn Personen sich im Raum bewegen (z.B. beim Betreten und Verlassen der Klassen und in geschlossenen Pausenräumen).

Minister Mollers hat den Vorschlag heute Nachmittag mit den Schulträgern und Grundschulleitern besprochen.

Der Konzertierungsausschuss wird sich voraussichtlich noch in seiner heutigen Sitzung mit dem Konzeptpapier befassen. Sollte das Papier gutgeheißen werden, wird Minister Mollers auch die Eltern der Kindergartenkinder und Primarschüler in den kommenden Tagen in einem Brief über die Wiedereröffnung der Kindergärten und Primarschulen informieren. Der Brief wird den Eltern über die Schulen zugestellt.

Weiterführende Information

Detaillierte Informationen zu den angepassten Bestimmungen für die Kindergärten und Primarschulen werden morgen im FAQ veröffentlicht: www.ostbelgienbildung.be/coronavirus

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