Zur Debatte um ein Atommüllendlager

In einem Punkt kann man Herrn Radermacher uneingeschränkt zustimmen: In der Tat hat die Politik jahrzehntelang geschlafen. Die „Einigkeit“ der Parteien kann nicht als Weitsicht gehuldigt werden; es ist blanker Populismus. Alle wissen, dass bei der Kernenergienutzung Reststoffe anfallen. Eine „Lösung“ unter dem Deckmantel des „Naturschutzes“ abzulehnen und dem Bau von unsinnigen Windmühlen zu frönen, ist Hohn. Ebenso die „sportliche Ambition“, wer denn zuerst mit der Vermüllung der Landschaft begonnen hat.

Aber dann hört die Zustimmung auch schon auf. Nein, mit dem Vollpflastern der Dächer löst man weder das „Atommüll-, noch das Energieproblem“. Allein die Formulierung „Müll“ ist unzutreffend und dient allein der Irreführung. Abgebrannte Elemente beinhalten immer noch 96% Restenergie. Wenn man „ökologisch“ denkt und Recycling will, kommt man am Einsatz sog. „schneller Reaktoren“ nicht vorbei. Diese verwerten den „Müll“, wobei Strahlung nahezu abgebaut wird und deren Restverweilzeit auf ca. 300 Jahre reduziert wird. Die Russen machen es vor. Ein BN 800 in Belojarsk läuft mit MOX-Brennelementen, der Brennstoff enthält aufbereitetes Plutonium und abgereichertes Uran. Diese Technologie würde jahrhundertelang Energie liefern, ohne neue Uranvorkommen überhaupt erschließen zu müssen.

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