Gesundheitsminister Antonios Antoniadis: „Unsere Strategie: Nur gemeinsam!“

<p>DG-Minister Antonios Antoniadis</p>
DG-Minister Antonios Antoniadis | Foto: privat

Trotz der Schwächen, die gerade jetzt sichtbar werden, verfügt Belgien über ein gutes Gesundheitssystem. Im Moment geht es darum, das zu stärken, was uns Menschen verbindet und nicht das, was uns trennt.

Denn jetzt gibt es ein anderes Ziel. Ein gemeinsames!

Jedes Gesundheitssystem kann nämlich zusammenbrechen, wenn man es überlastet. Ich bin beeindruckt, welchen Mut und welches Engagement Ärzte und Pflegekräfte an den Tag legen, um gegen das Virus zu kämpfen. Ihnen allen gebührt unser Respekt! Aber auch die besten Verteidigungslinien haben ihre Grenzen.

Wir müssen reagieren: Je weniger Menschen sich gleichzeitig anstecken, umso einfacher ist es für die Krankenhäuser und die Ärzte, die Herausforderung, vor der wir stehen, zu bewältigen.

Klar! Für die meisten Menschen verläuft die Krankheit ohne größere Komplikationen. Man fühlt sich nicht betroffen. Immunschwache Menschen und Hochaltrige müssen aber besonders geschützt werden. Nicht im fernen China, nicht in Italien. Hier vor Ort! Es geht um Mutter und Vater. Um den Freund, den Nachbarn oder den Arbeitskollegen.

Unsere Mission ist daher eindeutig! Wir müssen die weitere Ausbreitung der Infektion zurückdrängen.

Und hier kann jeder von uns seinen Beitrag leisten. Mit Händewaschen allein ist es nicht getan. Es geht auch um die Frage: Welches Opfer bin ich bereit, eine Zeit lang zu bringen, um meine Mitmenschen zu schützen?

Ist die nächste Reise wirklich nötig? Kann ich nicht in meiner Stadt oder in meinem Dorf einkaufen, statt im vollen Einkaufszentrum? Kann der runde Geburtstag, die Betriebsfeier oder die Tagung nicht zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden?

Das Virus darf unser Leben nicht beherrschen! Aber wir dürfen es auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es ist gut, wenn wir die Fassung nicht verlieren. Wir Belgier sind bekannt dafür, etwas gelassener zu reagieren. Sagt die Politik nicht, wir dürfen nicht in Panik geraten? Aber zwischen Hamsterkäufen und dem Entwenden von Desinfektionsmittel aus Krankenhäusern und Heimen auf der einen Seite und Desinteresse sowie Apathie auf der anderen Seite, gibt es sehr viel Spielraum.

In dieser schweren Zeit müssen wir also vorsichtig sein und zueinander halten. Für einander da sein.

Denn es kommt noch einiges auf uns zu! Das zeigen uns die Erfahrungswerte aus anderen Ländern. In den nächsten Tagen werden wir deshalb weitere Schritte unternehmen müssen, wenn wir Menschenleben vor dem Virus verteidigen und Ärzte und Pfleger unterstützen wollen.

Wir sind in der Lage, diese Herausforderung zu bewältigen. Aber nur gemeinsam!

Kommentare

  • Wo bleibt denn dieses "nur gemeinsam". Wir als Krankenpflegerinnen in der Heimpflege haben überhaupt keine Informationen erhalten geschweige denn Material. Wir müssen unsere Masken selber besorgen. Nur wo? Es gibt niergens welche.
    Im Sommer werden wir mit Emails vom Ministerium bombardiert wenn es warm ist damit wir die älteren Menschen mit genügend Flüssigkeit versorgen (als ob wir das nicht schon täten) und hier bei einem so wichtigen Thema nichts, gar nichts.

  • Dieses "Gemeinsam" ist bloß leeres Gerede. Dieses "Gemeinsam" hat sich in den letzten Tagen in den Einkaufshäusern gezeigt. Das "ICH" kommt zuerst, Haupsache ICH habe genug Vorräte, die ANDEREN sind mir sch...egal! Das kotzt mich an! Und jetzt kommen alle gelaufen und fordern Unterstützung vom Staat. Unterstützung verdienen vor allem unsere Pflegekräfte, und das dringender denn je.

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