Neuauflage von „3 Engel für Charlie“: Reichlich Action und Nostalgie

<p>Ella Balinska (l.-r.), Kristen Stewart, Elizabeth Banks und Naomi Scott: die drei Engel und ihr „Bosley“.</p>
Ella Balinska (l.-r.), Kristen Stewart, Elizabeth Banks und Naomi Scott: die drei Engel und ihr „Bosley“. | Foto: Facebook Elizabeth Banks

In den 70er Jahren gab es nicht viele TV-Heldinnen wie sie. Mit Außenwelle und Schlaghosen, vor allem aber schlagfertig und smart lösten Kate Jackson, Farrah Fawcett und Jaclyn Smith in der Kultserie „Drei Engel für Charlie“ zahlreiche Kriminalfälle.

Anfang der 2000er sorgten Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu in der mitreißenden und witzigen Kino-Neuauflage „3 Engel für Charlie“ und deren Fortsetzung für gute Unterhaltung.

Fast 20 Jahre später gehen jetzt Kristen Stewart, Naomi Scott und Ella Balinska als neue Engel für den geheimnisvollen Agenturboss Charlie auf Verbrecherjagd.

In Hamburg dürfte man darüber hocherfreut sein. Denn schon im Vorspann von „3 Engel für Charlie“ ist die Hansestadt prominent vertreten, wenn die Kamera über die sommerliche Binnenalster schwenkt. Doch es war die imposante Elbphilharmonie, die die Produzentin, Drehbuchautorin und Regisseurin Elizabeth Banks dazu bewegt hat, große Teile ihres Actionfilms in Hamburg zu drehen. Im Film ist die Elbphilharmonie kein Konzerthaus, sondern das Hauptquartier des Technologiekonzerns Brock.

Brock hat ein Gerät namens Calisto entwickelt, das entfernt an Amazons Alexa oder Google Home erinnert. Dummerweise kann Calisto tödliche Nebenwirkungen entfalten. Brock-Mitarbeiterin Elena Houghlin (Naomi Scott) weist ihren Boss auf die Macke hin, doch inzwischen hat Calisto das Interesse gut betuchter Krimineller geweckt.

Elena nimmt Kontakt zur Townsend Agentur – den Engeln – auf. Doch ein Gespräch in einem Hamburger Café wird von einem Auftragskiller (fies: Jonathan Tucker) gestört. Die Engel Sabina Wilson (Kristen Stewart) und Jane Kano (Ella Balinska) greifen ein. Anschließend macht Agentin Bosley (auch Elizabeth Banks) Elena zum Teil des Teams – drei Engel für Charlie sind damit komplett.

Die erste weibliche Bosley hat den Job des langjährigen Mitarbeiters John Bosley (Patrick Stewart) übernommen, der zu Anfang feierlich verabschiedet wurde. Auf alten Fotos ist John mit früheren Engeln zu sehen, darunter die 70er-Jahre-Stars Jackson, Fawcett und Smith und das Trio Diaz, Barrymore und Liu. Die neue Verfilmung verbindet damit die alte TV-Serie und die Kinofilme. Banks versteht „3 Engel für Charlie“ also eher als Fortsetzung, nicht als unabhängigen Neustart.

Echtes Charlie-Feeling kommt auf, wenn sich das Trio durch die umfangreiche Garderobe der Townsend-Agentur wühlt und Kostüme der ehemaligen Engel findet, während dazu die berühmte Titelmelodie von Henry Mancini erklingt. Ein Auftritt auf einer Party, bei der Jane und Sabina – als Disco-Queens verkleidet – auf der Tanzfläche einer Brock-Party zu Donna Summers „Bad Girls“ eine starke Choreographie zeigen, bevor sie diverse Bösewichte verprügeln, gehört auch zu den charmantesten Szenen.

Die Einspielergebnisse beim US-Start von „Charlie's Angels“ waren jedoch enttäuschend. „Wenn du einen Flop hast, dann sorg dafür, dass dein Name mindestens viermal draufsteht“, twitterte Banks. Die vielseitig talentierte Schauspielerin („Die Tribute von Panem - The Hunger Games“) mutmaßte, das Publikum sei nicht bereit für weibliche Heldinnen. Nutzer der sozialen Medien erinnerten hingegen an die großen Erfolge von „Captain Marvel“ und „Wonder Woman“. (dpa/alno)

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