„Terminator 6: Dark Fate“: Starkes Comeback und Frauenpower

<p>Im Mittelpunkt stehen diesmal (v. l. n. r.) die junge Mexikanerin Dani Ramos (Natalia Reyes), Super-Soldatin Grace (Mackenzie Davis), als Beschützerin an ihrer Seite, und Sarah Connor. Letztere wird nach fast 30 Jahren wieder von Linda Hamilton gespielt.</p>
Im Mittelpunkt stehen diesmal (v. l. n. r.) die junge Mexikanerin Dani Ramos (Natalia Reyes), Super-Soldatin Grace (Mackenzie Davis), als Beschützerin an ihrer Seite, und Sarah Connor. Letztere wird nach fast 30 Jahren wieder von Linda Hamilton gespielt.

Er ist längst festen Bestandteil der populären Kultur: James Camerons „Terminator“, der im Jahr 1984 zum ersten Mal das Licht der Leinwand erblickte, steht als ikonische Figur für den Kampf von Mensch und Maschine, für das sehr aktuelle Dilemma einer mittlerweile digitalisierten Zivilisation, die wie der Zauberlehrling bei Goethe die Geschöpfe, die sie schuf, nicht mehr kontrollieren kann.

Als Meilenstein in dieser stark dystopisch geprägten Saga gilt Camerons „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ (1991), der mit vier Oscars in technischen Kategorien ausgezeichnet wurde. An diesen Höhepunkt des Genres knüpft nun „Terminator 6: Dark Fate“ an, und natürlich ist auch der mittlerweile 72-jährige Arnold Schwarzenegger wieder mit von der Partie.

<p>Arnold Schwarzenegger ist auch wieder mit von der Partie.</p>
Arnold Schwarzenegger ist auch wieder mit von der Partie. | Fotos: Twitter

Der eigentliche Besetzungscoup liegt aber im unerwarteten Comeback von Linda Hamilton (63), die nach fast 30 Jahren Pause noch einmal die Kämpferin Sarah Connor verkörpert. Keine ganz leichte Aufgabe, wie die Schauspielerin im Interview mit der „New York Times“ verriet: „Diese Figur zu verkörpern, war eine echte Herausforderung, es war zehnmal so schwer für mich wie beim zweiten Teil“, so Hamilton, die fast alle Stunts selbst absolviert hat.

<p>Unerwartetes Comeback: Linda Hamilton verkörpert noch einmal die Kämpferin Sarah Connor.</p>
Unerwartetes Comeback: Linda Hamilton verkörpert noch einmal die Kämpferin Sarah Connor.

Eine Herkulesarbeit, denn der neue Terminator“-Film in der Regie von Tim Miller („Deadpool“) kommt rasant und mit reichlich Frauenpower zur Sache. Im Mittelpunkt steht diesmal die junge Mexikanerin Dani Ramos (Natalia Reyes), die von einer Kampfmaschine (Gabriel Luna) aus der Zukunft gejagt wird. Als ihr Vater und Bruder ums Leben kommen, hat sie nur noch die kybernetisch weiterentwickelte Super-Soldatin Grace (Mackenzie Davis) als Beschützerin an ihrer Seite. Gleich zum Auftakt erleben wir eine Autoverfolgungsjagd mit reichlich Blechschaden, und dann kommt Sarah Connor (Linda Hamilton) mit großem Kaliber wie ein „Deus ex Machina“ den Frauen zur Hilfe.

Wie schon die „Star Wars“-Reihe hat sich auch der neue „Terminator“-Film verjüngt und versucht, mit weiblicher Präsenz und Intelligenz zu punkten. Plumpe Machos haben in dieser brutalen neuen Welt nun wirklich keine Chance mehr. Eine gute Stunde fightet das Frauen-Trio gegen den übermächtigen Gegner, und dann kommt doch noch Arnold Schwarzenegger ins Spiel. Der ist als Terminator im Holzfällerhemd gut gealtert, lebt mit Frau und Kind im Holzhaus im Wald, und hat menschliche Gefühle entwickelt. Jetzt kommt auch endlich etwas Humor dazu: Er sei Experte im Windelnwechseln, berichtet die etwas eingerostete Kampfmaschine, ansonsten mache er als Innenausstatter in Gardinen. Aber natürlich hat er das Kämpfen nicht verlernt: Zum spektakulären Showdown geht es mit gigantischen Militärtransportern in die Luft, bevor das letzte Kapitel unter Wasser an einer Talsperre spielt.

<p>Das offizielle Filmposter.</p>
Das offizielle Filmposter.

„Terminator 6: Dark Fate“ kommt als fast altmodischer, sehr physisch geprägter Actionfilm daher, in dem wieder richtige Menschen und keine Comicfiguren ums Überleben kämpfen. Dabei riskiert Tim Millers Film einige böse Seitenhiebe auf unsere ganz reale, unheilvolle Gegenwart.

Schon am Anfang in Mexiko verliert Danis Bruder seinen Job in der Autofabrik an eine Maschine. Wenig später ist er tot. Später muss das Frauen-Trio die Grenze zwischen Mexiko und den USA überwinden, und findet sich im Flüchtlingselend wieder. Es gibt überfüllte Züge mit illegalen Immigranten, paramilitärisch gesicherte Auffanglager für Latinos, und die ominöse Grenzmauer ist längst triste Realität. Da dockt das Science-Fiction-Abenteuer an unsere Zeit an, und die sieht ziemlich alt aus. Nein, eine wirklich optimistische Botschaft hat auch dieser „Terminator“-Film nicht zu bieten. (dpa)

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