Globaler Klimastreik: 15.000 Demonstranten gehen in Brüssel auf die Straße

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Tausende Menschen sind auf den Straßen in Brüssel unterwegs. | Foto: belga

Vom Brüsseler Nordbahnhof aus machte sich der Tross gegen 13.30 Uhr auf, um auf den Straßen der Hauptstadt aus Protest gegen unzureichende Maßnahmen der Politik gegen den Klimawandel zu protestieren. Endstation der Demo, die von Groß und Klein unterstützt wurde, war der Jubelpark – auch als Parc du Cinquantaneire bezeichnet. „Unser Land braucht eine längerfristige Vision, um Wirtschaft und Gesellschaft auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Derzeit gibt es keine Vision, Strategie oder Planung“, bedauert ein anwesendes WWF-Mitglied.

Die Kundgebung in Brüssel, die unter dem Motto „Unser Haus brennt“ organisiert wurde, verlief nach Angaben der zuständigen Polizei „sehr friedlich“.

Begonnen hatte der globale Streik in der Nacht mit Demonstrationen in Australien. Mehrere Zehntausend Schüler blieben aus Protest gegen unzureichende Maßnahmen der Politik gegen den Klimawandel dem Unterricht fern. In der Stadt Alice Springs legten sich Hunderte Menschen auf den Boden und stellten sich tot. Für die internationale Streikwoche, die Freitag beginnt, haben Aktivisten schon Proteste in mehr als 2.600 Städten in fast 160 Staaten angekündigt.

Die von der Schwedin Greta Thunberg angestoßene Protestbewegung wird von Schülern und Studenten getragen. Sie fordern von der Politik mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung und die drohende Klimakatastrophe. Vor allem müsse gemäß dem Pariser Klimaabkommen die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit eingedämmt werden. Von den Staats- und Regierungschefs wird erwartet, dass sie konkrete Angaben zu ihren Plänen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen machen, die zum jetzigen Zeitpunkt noch unzureichend sind. Bleiben diese Emissionen unverändert, bewegt sich der Planet auf eine Erwärmung von mehr als 3 Grad Celsius zu.

Die Schwedin Thunberg, die zurzeit in den USA ist, demonstriert seit vergangenem Sommer jeden Freitag - also meistens während der Schulzeit - für mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz. Ihr Schulstreik hat weltweit Menschen zu Demonstrationen unter dem Motto „Fridays for Future“ inspiriert.

Vor der Aktivistin liegen eine Reihe von Klimakonferenzen, Protesten und weiteren Terminen. Der Jugend-Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York startet am 21. September, ihm folgt zwei Tage später der UN-Klimagipfel mit Staats- und Regierungschefs vor der UN-Generalversammlung.

Wissenschaftler: Erde schon ein Grad wärmer

Zum globalen Klimastreik haben die Umweltaktivisten von Scientists for Future auf wissenschaftliche Fakten zur Erderhitzung hingewiesen. So sei weltweit die Durchschnittstemperatur bereits um ein Grad gestiegen, relativ zum Zeitraum 1850 bis 1900, schrieben die Wissenschaftler auf Twitter. Und die vergangenen vier Jahre seien die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Auch sei es erwiesen, dass der Mensch mit seinen Treibhausgasemissionen nahezu vollständig verantwortlich sei für dieses Temperaturplus. Schon jetzt verursache die Erderwärmung in vielen Regionen Extremwetter wie Hitzewellen, Dürren, Waldbrände und Starkregen. (dpa/belga)

Kommentare

  • Seid 2 mMonaten nicht's mehr gehört oder gesehen waren ja mit dem Flieger in Urlaub . Jetzt hat die Schule angefangen und los geht's wieder mit dem Schulschwänzen .

  • Lieber eine Jugend, die die Schule schwänzt, um für ihre Zukunft auf die Straße zu gehen, als gewisse Erwachsene, die scheinbar die Schule hinter sich haben, aber nicht einmal grundlegende Grammatik und Rechtschreibung auf die Reihe kriegen...

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