Ministerpräsident Di Rupo fordert Arbeit an „neuer Wallonie“

Es gehe darum, an einer „neuen Wallonie“ zu arbeiten, sagte Elio Di Rupo, der neben dem neuen wallonischen Parlamantspräsidenten Jean-Claude Marcourt (PS) beim zentralen Festakt am Samstagabend im Theater von Namur das Wort ergriff.

Ehrengast war in diesem Jahr Luxemburg, das durch Premierminister Xavier Bettel vertreten wurde. Dieser zeigte sich bestens aufgelegt. „Willy (Borsus, A.d.R.), ich hatte eigentlich eine Rede vorbereitet, um Dir für Deinen Einsatz zu danken, aber in Belgien ändert sich alles so schnell“, witzelte Bettel in Richtung seines Parteifreundes Willy Borsus (MR), der vorher wallonischer Ministerpräsident gewesen ist und sich in der neuen Koalition zwischen Sozialisten, Liberalen und Grünen mit der Funktion als Vizeministerpräsident „begnügen“ muss.

Xavier Bettel meinte auch, dass Luxemburg 96 Jahre – es handelte sich um die 96. Auflage der „Fêtes de Wallonie“ – habe warten müssen, um endlich in diesem Rahmen nach Namur eingeladen zu werden.

Elio Di Rupo war in der Vergangenheit bereits zweimal wallonischer Ministerpräsident, betritt jetzt also kein Neuland. Diese Erfahrung merkte man ihm am Samstagabend an. Wie bereits am Freitag vor den Abgeordneten im Rahmen seiner Regierungserklärung ging der PS-Politiker auch jetzt wieder auf die Herausforderungen der Zukunft ein, die auf die Wallonische Region zukommen würden. Der Süden des Landes besitze viele „Trümpfe“, die man in den nächsten Jahren ausspielen wolle. Aber auch die Probleme müsse man offen ansprechen und lösen.

„Wir setzen dabei zunächst auf unsere eigene Kraft. Wir empfangen aber auch gerne mit großer Freude unsere Freunde aus Flandern.“ Diese seien eingeladen, weiterhin unternehmerisch tätig zu sein im Süden des Landes.

Für die Deutschsprachige Gemeinschaft nahmen Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) und Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) an dem Festakt teil. „Gute Beziehungen zur Wallonischen Region sind für unsere Gemeinschaft äußerst wichtig. Für mich ist selbstverständlich, dass die Regierung der DG dort vertreten ist“, sagte Oliver Paasch dem GrenzEcho. Er nutzte die Gelegenheit, die gerade erst gewählte wallonische Regierung zu beglückwünschen.

Zudem lud er Elio Di Rupo nach Ostbelgien ein. Und dieser habe die Einladung angenommen, meinte Paasch. „In den kommenden Jahren wollen wir wieder regelmäßige Regierungssitzungen mit der Wallonie organisieren, um unsere Zusammenarbeit zu vertiefen.“

Außerdem führte er „interessante Gespräche“ mit seinem „Freund“ Xavier Bettel, wie Oliver Paasch erklärte.

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