Sportliche Bankrotterklärung für Schalke 04

<p>Domenico Tedesco</p>
Domenico Tedesco | dpa

Das 0:4 gegen Fortuna Düsseldorf war eine sportliche Bankrotterklärung, die zu einem gerüttelt Maß der 33 Jahre alte Fußballlehrer zu verantworten hat.

Es ehrt den S04-Coach, dass er den Bettel nicht hinschmeißen und sich „nicht verpissen“ will. Aber das Spiel gegen die Fortuna nährte den Eindruck, dass ihm die Mannschaft längst entglitten ist. Schalke zeigte einen vogelwilden Auftritt, ohne Struktur, ohne Kampf und Leidenschaft – und ohne professionelle Einstellung. Tedesco hat fertig!

Seine Aktionen gegen die Führungsspieler wie Benedikt Höwedes – damals noch vom Schalker Erfolg übertüncht -, Naldo und Ralf Fährmann erwiesen sich als Eigentore. Er schwächte die wenigen wirklichen Führungsspieler und damit letztendlich sich selbst. Bezeichnend, dass sich Ersatzkapitän Benjamin Stambouli von zwei Ultras – was haben die im Innenraum verloren? – die Spielführerbinde entreißen ließ. Eine an Peinlichkeit kaum zu überbietende Aktion für Stambouli und den Klub.

Ein weiterer Beweis für offenkundige Handlungsdefizite bei Schalke 04. Selbst die Entscheidung über den Trainerrauswurf musste aufgrund fehlender sportlicher Kompetenz verschoben werden. Eine unglaubliche Farce!

Auch beim Schalker Erzrivalen Borussia Dortmund läuft es nicht mehr. Im Vergleich zu Königsblau ist das allerdings Klagen auf hohem Niveau. Noch ist der BVB, der sich in Augsburg die zweite Saisonniederlage abholte, zwar Tabellenführer, aber Bayern München (5:1 in Gladbach) hat aufgeschlossen und scheint in der weitaus besseren Verfassung für den Saisonendspurt zu sein.

Die deutliche Kritik von Matthias Sammer erfolgte zu Recht. Die Westfalen haben in den letzten Wochen ihre spielerische Leichtigkeit, ihre Unbekümmertheit und Entschlossenheit verloren. Ganz anders der FC Bayern, der sich seine Krise ja schon genommen hat und jetzt im ICE-Tempo an die Dortmunder herangerauscht ist. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die Münchner die Spitzenposition wieder übernehmen. Die Trümpfe liegen inzwischen aufseiten der Bayern. Die siebte Meisterschaft für die Bayern in Folge wäre jedoch ein Armutszeugnis für die Bundesliga, denn der BVB hatte zwischenzeitlich schon neun Punkte Vorsprung – und diesen komplett verspielt. (sid)

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