Zverev erreicht ein Jahr nach seinem Verletzungsschock wieder das Halbfinale

<p>Der sitzt. In vier Sätzen qualifiziert sich Alexander Zverev für das Halbfinale.</p>
Der sitzt. In vier Sätzen qualifiziert sich Alexander Zverev für das Halbfinale. | Foto: dpa

Alexander Zverev hat sich nur ein Jahr nach dem Verletzungsschock wieder ins Halbfinale von Roland Garros gekämpft und darf vom ersten Grand-Slam-Triumph träumen. Der Tennis-Olympiasieger aus Deutschland beendete den beeindruckenden Lauf des argentinischen Außenseiters Tomás Martin Etcheverry mit 6:4, 3:6, 6:3, 6:4 und erreichte zum dritten Mal in Serie die Vorschlussrunde beim Sandplatzklassiker von Paris. Der 26-Jährige verwandelte am Mittwochabend nach 3:22 Stunden seinen ersten Matchball.

Zverev musste auf dem Court Philippe-Chatrier, wo er 2022 im Halbfinale gegen Rafael Nadal umgeknickt war, eine harte Prüfung bestehen, spielte aber seine Erfahrung im Vergleich mit dem unermüdlich laufenden Etcheverry aus. Zuvor war der Sandplatzspezialist aus Argentinien bei Roland Garros nie weiter als in die erste Runde gekommen.

Schon sein zweiter Grand-Slam-Finaleinzug nach den US Open 2020 – dort verlor er gegen den Österreicher Dominic Thiem – wäre für Zverev etwas Besonderes. Als deutsche Tennisspieler bestritten bislang nur Michael Stich (1996), Gottfried von Cramm (1934-1936) und Henner Henkel (1937) das Endspiel der Herren-Konkurrenz im Stade Roland Garros.

Etcheverry beweist Frische, Zverev spielt seine Erfahrung aus.

Nach ausgeglichenem Beginn diktierte Zverev immer mehr die längeren Ballwechsel, trat dominant auf. Beim Stand von 3:3 nutzte er durch einen Vorhandfehler seines Gegners die Chance zum ersten Break. Der 23 Jahre alte Etcheverry erlief im Stile eines Sandplatzwühlers auch die unmöglichsten Bälle. Zverev bewahrte von der Grundlinie jedoch die Ruhe und sicherte sich mit überlegtem Angriffsspiel nach 52 Minuten den ersten Durchgang.

In den vorigen vier Spielen dieses Turniers hatte Etcheverry noch keinen Satz abgegeben. Auch weil sein Erstrundengegner früh aufgab, hatte er Kräfte sparen können und stand insgesamt mehr als anderthalb Stunden weniger als Zverev auf dem Platz. Etcheverry bewies seine Frische, ließ sich von dem Rückschlag nicht beirren, kam besser ins Spiel. Nach einem zu lang geratenen Volleystop von Zverev schaffte der Weltranglisten-49. per Passierball sein erstes Break zum 4:2 und genoss den Jubel der Zuschauer. Spannend ging es weiter, mit dem Break zum 4:3 sorgte Zverev im fünften Durchgang für die Vorentscheidung. (dpa/leo)

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