Jede zehnte Frau in Belgien betroffen von Endometriose

<p>Viele Betroffene der Unterleibserkrankung Endometriose leiden unter starken Symptomen und damit verbundenen Einschränkungen im Alltag.</p>
Viele Betroffene der Unterleibserkrankung Endometriose leiden unter starken Symptomen und damit verbundenen Einschränkungen im Alltag. | Foto: dpa

Dennoch ist die Erkrankung wenig bekannt und es dauert durchschnittlich sechs bis zehn Jahre, bis eine Diagnose gestellt wird. Darauf machen in einer Pressemitteilung die CSP-Abgeordnete Jolyn Huppertz und Shirin Tjandra (Junge Mitte) aufmerksam. Das sei nicht hinnehmbar, weshalb sie Forderungen an die DG-Regierung sowie der Föderalregierung ausgearbeitet haben, die sie mit Unterstützung ihrer CSP-Kollegen Sandra Houben, Colin Kraft und Stephanie Pauels im Parlament der DG einreichten.

Bei Endometriose handelt es sich um das Auftreten von Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, sich aber außerhalb der Gebärmutterhöhle befindet. Im Extremfall könne Endometriose sogar außerhalb des Bauchraumes auftreten. Für Betroffene könne dies zu schwerwiegenden Beschwerden führen, die von starken Schmerzen bis hin zur ungewollten Kinderlosigkeit reichen. Zurzeit gilt Endometriose als unheilbar.

„In Belgien ist eine von zehn Frauen betroffen - das ist viel! Es ist also wahrscheinlich, dass jeder von uns Betroffene kennt. Und dennoch ist die Ursache ungeklärt und die Erkrankung an sich wenig bekannt“, so die die Vorsitzende des GesundheitsausschussesJolyn Huppertz. Hier bestehe Handlungsbedarf. Es müsse in Forschung investiert werden. Zudem bräuche es mehr Sensibilisierung gesamtgesellschaftlich sowie in den Schulen.

Die Co-Vorsitzende der Jungen Mitte, Shirin Tjandra, betonte, es müsse mehr auf Endometriose aufmerksam gemacht werden, damit Betroffene und ihr Umfeld die Anzeichen erkennen. Viele Frauen gingen davon aus, dass selbst starke Schmerzen zur Periode gehörten und ließen sich deshalb nicht untersuchen. Abgesehen davon, dass die Schmerzen auch darüber hinaus gehen könnten, seien die Folgen von Endometriose nicht nur physischer, sondern auch psychologischer, sexueller, finanzieller und sozialer Natur. Eine schnelle Diagnose sei also wichtig.

Eine Studie der World Endometriosis Research Foundation aus dem Jahr 2012 zeige, dass sich die durchschnittlichen Kosten der Krankheit auf 9.579 Euro pro Patientin und Jahr beliefen. 6.298 Euro dieser Kosten entstünden, da aufgrund der Erkrankung eine geringere Arbeitsleistung erbracht werden könne. 3.113 Euro fielen laut der Studie für die direkte Gesundheitsversorgung an. Darüber hinaus könne Endometriose psychische Belastungen wie Depressionen zur Folge haben, da Lebensziele wie eigen Kinder, Partnerschaft oder Karriere dadurch unerfüllt bleiben könnten.

„Wir hoffen, dass die anderen Fraktionen im Parlament die Wichtigkeit des Themas erkennen, mit uns an einem Strang ziehen und wir so etwas bewegen können“, so Huppertz und Tjandra abschließend. (red/kupo)

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