DG vertieft Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland

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Dieses Bild entstand bei der Unterzeichnung des Abkommens am Freitag. | Foto: Kabinett Paasch

Seit vielen Jahren pflegen die DG und der LVR enge Beziehungen und tauschen ihre Erfahrungen in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Jugend, Schule sowie Kultur aus. Seit 2006 tun sie dies auch im Rahmen einer formalen Kooperation. Die aktuelle Vereinbarung bekräftigt diese Zusammenarbeit und entwickelt sie fort. Neu sind beispielsweise Themenbereiche wie Digitalisierung oder Umwelt- und Klimaschutz, heißt es in einer Mitteilung aus dem Kabinett von Oliver Paasch.

DG-Sozialminister Antonios Antoniadis (SP) und der LVR-Jugenddezernent Lorenz Bahr unterzeichneten den Angaben zufolge ebenfalls zwei Vereinbarungen im Bereich der Jugendhilfe. „Seit einigen Jahren sind unsere Akteure zunehmend mit Herausforderungen im Bereich der spezialisierten Betreuung von schwer belasteten Minderjährigen konfrontiert. Dabei ist es für uns als kleine Gemeinschaft nicht immer möglich, für alle Bedürfnisse eine adäquate Betreuung bzw. Unterbringung in unserem Sprachgebiet zu finden. Und aus diesem Grund sind grenzüberschreitende Kooperationen ins deutschsprachige Ausland umso wichtiger. Das ist gelebte Solidarität mitten in Europa“, so Antoniadis anlässlich der Unterzeichnung.

Bei der Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Jugendhilfe oder in Pflegefamilien kooperieren der LVR und die DG bereits seit dem Ende der 1990er-Jahre. So können deutschsprachige Jugendliche aus Belgien zum Beispiel in spezialisierten Jugendhilfe-Einrichtungen in Deutschland gefördert oder deutsche Kinder in einer belgischen Pflegefamilie aufgenommen werden. Dass es sich bei der deutsch-belgischen Zusammenarbeit um eine lebendige Kooperation handelt, zeigten die Zahlen, hieß es: Aktuell sind 47 Kinder und Jugendliche aus Deutschland in Belgien untergebracht. Sie leben zum Beispiel in Wohngruppen, Pflegefamilien oder Erziehungsstellen. Aus Belgien sind zurzeit neun junge Menschen in deutschen Jugendhilfe-Einrichtungen untergebracht. „Die Kooperation ist für beide Partner ein Gewinn. Deutsche Kinder profitieren von den zahlreichen Pflegefamilien in Ostbelgien, während belgische Kinder in spezialisierten deutschen Einrichtungen der Jugendhilfe optimal unterstützt werden können“, hieß es. Eine Änderung in den europarechtlichen Rahmenbedingungen (Brüssel IIa-Verordnung) mache eine Aktualisierung der Verfahrensvereinbarungen zwischen beiden Kooperationspartnern notwendig. Auch dieser Schritt sei beim deutsch-belgischen Treffen in Eupen vollzogen worden.

Der Ältestenrat der Landschaftsversammlung Rheinland war bei der Unterzeichnung vor Ort. Er hatte die Erneuerung der Vereinbarungen zum Anlass genommen, das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu besuchen, um seinem Wunsch nach einer noch intensiveren europäischen Zusammenarbeit Ausdruck zu verleihen.

Die DG und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) pflegen bereits seit vielen Jahren freundschaftliche Beziehungen und den kollegialen Austausch in zahlreichen Zuständigkeitsbereichen. Die Kooperation startete zunächst im Jahr 1998 im Bereich der Betreuung von Jugendlichen durch Erziehungshilfeeinrichtungen. 2006 wurde die erste gemeinsame Kooperationserklärung unterzeichnet. Alle zwei Jahre wird ein Arbeitsprogramm vereinbart, das die Schwerpunkte und Vorhaben der Kooperation konkretisiert. Hierfür kommt der sogenannte gemeinsame Arbeitsausschuss zusammen, in dem die für die Fachthemen verantwortlichen Mitarbeiter vertreten sind. (red/sc)

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