Unbefristete Verträge als „Köder“ für qualifiziertes Personal

<p>Um beim Fachkräftemangel erfolgreich gegenzusteuern, lassen sich Unternehmen in der Zwischenzeit erhebliche Anreize einfallen, so auch unbefristete Verträge.</p>
Um beim Fachkräftemangel erfolgreich gegenzusteuern, lassen sich Unternehmen in der Zwischenzeit erhebliche Anreize einfallen, so auch unbefristete Verträge.

In der Zwischenzeit hat die Preissteigerung bei Baumaterialien in manchen Unternehmen zu Liquiditätsproblemen geführt, wie die Confédération Construction ermitteln konnte. Der Grund: Die vereinbarten Verträge und Fristen mussten „geschoben“ werden.

Ein Prozess, der zur Folge hatte, dass die Betriebe naturgemäß auch keine (finalen) Rechnungen ausstellen konnten. Was seit November in acht Prozent der Baubranche zu gestiegenen finanziellen Engpässen geführt hat (ablesbar auch an den gestiegenen kurzfristigen Überbrückungskreditanfragen bei den Banken).

Zugleich drängt sich bei den Käufern die Frage auf, ob ihr Haus oder ihre Wohnung denn auch genau gemäß den ursprünglichen Plänen mitsamt verwendeten Materialien errichtete wird. Oder ob die fehlende Quantität (also Material) womöglich zu Lasten der Qualität (also Ausführung) gehen könnte.

Gerade angesichts der weiterhin fehlenden Fachkräfte auf einem Markt, der grundsätzlich an Personalmangel krankt. Da darf es nicht wundern, dass der landesweite Konkurrenzkampf unter Betrieben der Baubranche deutlich härter geworden ist als noch vor einigen Jahren.

Nicht wenige qualifizierte Arbeitnehmer werden in der Zwischenzeit mit einem so genannten CDI „geködert“, heißt: einem unbegrenzten Arbeitsvertrag („à durée indéterminée“), der umgehend nach drei Monaten Probezeit in Kraft tritt. Für zunehmend mehr Facharbeiter ein entscheidendes Argument für ein Engagement oder einen Betriebswechsel.

Ein Trend, den Niko Demeester von der Confédération Construction bestätigt. Demnach sei der so genannte CDD („à durée déterminée“) „mancherorts nur noch zweite Wahl“.


„Wer einen qualifizierten Arbeiter anlocken will, greift halt zu Mitteln, die in der Vergangenheit verpönt waren.“ Frei nach der Erkenntnis: „Der Zweck heiligt die Mittel.“ Was den innerbetrieblichen Druck bei manchen Unternehmen unweigerlich erhöht.

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