Das Wichtigste vom Mittwoch: Jacobellis besiegt ihren Fluch – Goldregen für Deutschland

<p>Lindsey Jacobellis hat ihren Olympia-Fluch endlich besiegt.</p>
Lindsey Jacobellis hat ihren Olympia-Fluch endlich besiegt. | Foto: ISOPIX

Lindsey Jacobellis: 16 Jahre warten auf Erlösung

Lindsey Jacobellis schrie ihre Freude heraus. Sie sackte zusammen. Sie fasste sich ungläubig an den Kopf, an ihr Herz. Gold im Snowboardcross. Endlich! 16 lange Jahre hatte sie darauf gewartet. Und ganz nebenbei sicherte die 36-Jährige dem sonst so erfolgsverwöhnten US-Team auch das erste Gold in China. „Es war einfach ein unglaublicher Moment“, sagte Jacobellis über ihre Gefühle beim Überqueren der Ziellinie: „In dem Moment schien es nicht real zu sein.“ Es war auch wirklich erstaunlich, das ausgerechnet Jacobellis jubeln konnte.

Schließlich schien so etwas wie ein Olympia-Fluch auf dem Blondschopf aus Kalifornien zu liegen, seitdem sie 2006 in Turin Gold in einem Drama weggeworfen hatte. Deutlich in Führung liegend versuchte sie damals kurz vor dem Ziel noch einen unnötigen Trick, sie stürzte und musste sich mit Silber begnügen. Spott prasselte auf sie ein. „Sie können so viel darüber reden, wie sie wollen, denn es hat mich wirklich zu der Person geformt, die ich bin“, sagte Jacobellis nun: „Und es hat mich hungrig gehalten und mir wirklich geholfen, in diesem Sport weiter zu kämpfen.“

Nach Turin gewann sie so ziemlich alles, was man in ihrem Sport gewinnen kann. Jacobellis wurde fünf Mal Weltmeisterin, acht Mal gewann sie die X-Games, sie stieg zur höchstdekorierten Snowboardcross-Athletin der Geschichte auf. Aber bei Olympia blieb Jacobellis eine Unvollendete. 2010: Fünfte. 2014: Siebte. 2018: Vierte.

Nun aber, 2022: endlich Gold. Im fünften Anlauf. „Ich bin einfach eine Wettkämpferin, das war ich schon als Kind“, sagte Jacobellis noch: „Das wurde mir einfach eingeimpft, weil ich ein jüngeres Geschwisterchen bin.“

<p>Kombinierer Vinzenz Geiger flog nach einer Aufholjagd zu Gold.</p>
Kombinierer Vinzenz Geiger flog nach einer Aufholjagd zu Gold. | Foto: ISOPIX

Kombinierer Geiger holt Gold von der Normalschanze

Kombinierer Vinzenz Geiger hat Olympia-Gold im Einzel von der Normalschanze gewonnen. Der Oberstdorfer, der die vergangenen Tage in der Corona-Isolation verbracht hatte, setzte sich nach einem Sprung und einem Langlauf über 10 Kilometer vor dem Norweger Jörgen Graabak und Lukas Greiderer aus Österreich durch. Geiger setzte damit eine deutsche Gold-Serie fort: 2018 in Pyeongchang hatten die Kombinierer alle drei Wettkämpfe gewonnen. „Man darf niemals aufgeben, ich weiß nicht, wie das funktioniert hat. Das ist unglaublich“, sagte Geiger.

<p>Tobias Wendl und Tobias Arlt aus Deutschland jubeln nach ihrem Olympiasieg.</p>
Tobias Wendl und Tobias Arlt aus Deutschland jubeln nach ihrem Olympiasieg. | Foto: dpa

Drittes Olympia-Gold für Rodel-Doppel Wendl/Arlt

Die deutschen Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt haben zum dritten Mal in Folge Gold im olympischen Rodel-Rennen gewonnen. Das Duo aus Bayern setzte sich knapp vor seinen Dauerrivalen Toni Eggert/Sascha Benecken durch. Nach zwei Läufen betrug der Abstand 99 Tausendstelsekunden, die Weltmeister aus Thüringen holten damit erstmals Silber. Bronze ging an die Österreicher Thomas Steu/Lorenz Koller.

<p>Die Schweizer boten Russland die Stirn.</p>
Die Schweizer boten Russland die Stirn. | Foto: dpa

Eishockey: Glücklicher Auftakt für Russland

Rekord-Olympiasieger Russland ist mit einem knappen Sieg gegen die Schweiz in das Turnier gestartet. Am Mittwoch besiegte der Olympiasieger von 2018 die Eidgenossen mit 1:0 (1:0, 0:0, 0:0). Im National Indoor Stadium in Peking schoss Anton Slepyschew (20. Minute) von ZSKA Moskau die Sbornaja drei Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels zum Sieg, allerdings lenkte der Schweizer Enzo Corvi den Puck entscheidend ins eigene Tor ab. (sid/dpa/tf)

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