Verrückte Schlussphase in Waregem: AS Eupen spielt 5:5 bei „Essevee“

<p>Soumano traf in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich für die AS Eupen.</p>
Soumano traf in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich für die AS Eupen. | Foto: David Hagemann

Bis zur 82. Minute hatte Eupen mit 4:2 geführt – dann aber drehte der Gegner auf, während die Gäste von der Rolle waren: Mit drei Gegentoren in fünf Minuten geriet Eupen in Rückstand (4:5). In der letzten Minute der Nachspielzeit sorgte der eingewechselte Soumano dann noch für den 5:5-Endstand. In der Tabelle liegt Eupen nun mit 17 Punkten auf dem 15. Tabellenplatz.

Für die AS Eupen beginnt nun eine knapp fünfwöchige Winterpause: Erst an den Weihnachtstagen sind die Ostbelgier wieder im Einsatz, wenn ein Auswärtsspiel beim RFC Seraing ansteht. Terminiert wird die Partie erst am 15. November.

Zulte Waregem 5:5 AS Eupen

In Waregem musste Eupen kurzfristig auf Angreifer Smail Prevljak (krank) verzichten. Auch Mubarak Wakaso fehlte erkrankt, während Jérôme Déom gesperrt war. Bei dichtem Nebel in der Elindus Arena erwischte Eupen einen idealen Start in die Partie: Nach zehn Minuten brachte N’Dri die Gäste, die bereits zuvor zu zwei Aktionen gekommen waren, in Führung. Nach einem langen Zuspiel von Lambert war der Offensivspieler allen Verteidigern enteilt, ehe er auch Bostyn keine Chance ließ.

Eupen war gut im Spiel – und legte schnell nach: In der 19. Minute knallte Regan Charles-Cook den Ball unhaltbar zum 0:2 ins lange Eck. Auch im Anschluss spielte Eupen weiter nach vorn, musste aber früh wechseln: In der 29. Minute wurde der verletzte Van Genechten durch Christie-Davies ersetzt.

In der Defensive wackelten die Gäste bei aller Offensivkraft jedoch das eine oder andere Mal: So klärte Magnée nach einer halben Stunde vor dem einschussbereiten Vossen. Auf der Gegenseite verhinderte Bostyn mit einem guten Reflex das 0:3 von Charles-Cook.

Fünf Minuten vor der Pause schlug das von Ex-AS-Profi Mbaye Leye trainierte Zulte Waregem dann doch zu: Nach einer Ecke hatte Christie-Davies zunächst per Kopf vor der Linie geklärt, ehe der Ball doch zu Gano kam, der wiederum auf 1:2 verkürzte. Wie Eupen reagierte? Perfekt. Denn nur Sekunden später drückte Nuhu den Ball nach Chaos im Strafraum von Zulte Waregem über die Linie. 3:1 für überzeugende Eupener.

Bei vier Toren blieb es jedoch nicht: In der 45. Minute erhielt Zulte Waregem nach einem Foulspiel von Peeters an Rommens einen Elfmeter – die Aktion hätte Eupen entschiedener klären müssen. Schiedsrichter Verboomen hatte zunächst auf Freistoß entschieden, wurde aber durch den VAR „überstimmt“. Den Strafstoß verwandelte Gano zum 2:3-Pausenstand. Eupen führte knapp, aber keinswegs unverdient.

Nach dem Seitenwechsel verpasste Magnée das 4:2 für Eupen nach einem Zuspiel von Davidson knapp. Wenige Minuten später schoss Nuhu den Ball nach einem Konter über das Tor – seine Mannschaft nahm den Schwung aus der guten ersten Halbzeit jedenfalls mit in den zweiten Durchgang. In der 56. Minute köpfte Lambert einen Eckball von Peeters zum 2:4 ins Tor. War das die Vorentscheidung? Im Anschluss kam Eupen, unter anderem über Nuhu, zu weiteren Chancen. Bei einer höheren Effizienz hätte es 5:2 für die Gäste gestanden.

Vier Tore in der Schlussphase – Eupen kassiert drei in fünf Minuten.

In der 72. Minute verhinderte Moser mit einer guten Aktion gegen Fadera das 3:4. In der Schlussphase machte Zulte Waregem mehr Druck nach vorne, was Eupen wiederum mehr Raum für Konter ermöglichte. In dieser Phase der Partie war „Essevee“ jedoch torgefährlicher: In der 82. Minute lenkte Moser einen Kopfball über die Latte. Sekunden später war er geschlagen – nur noch 3:4 nach 82 Minuten.

Doch damit nicht genug: Nur Sekunden später knallte Fadera den Ball zum 4:4 ins Tor. Eupen war nun völlig von der Rolle, während Zulte Waregem auf den nächsten Treffer drängte – und der fiel auch: In der 88. Minute erzielte Fadera das 5:4 für „Zulte“. Welch eine verrückte Schlussphase. Eupen drohte eine ganz bittere Niederlage – bis der eingewechselte Soumano in der vierten und letzten Minute der Nachspielzeit noch zum 5:5-Ausgleich traf. (mn)

Namen & Fakten

AS Eupen: Moser - Davidson, Lambert, Paeshuyse, Van Genechten (29. Christie-Davies) - Charles-Cook (66. Jeggo), Peeters, Magnée, Bitumazala - Nuhu, N´Dri (66. Soumano)

Tore: 0:1 N’Dri (11.), 0:2 Charles-Cook (20.), 1:2 Gano (39.), 1:3 Nuhu (41.), 2:3 Gano (45.+3, Elfmeter), 2:4 Lambert (56.), 3:4 Braem (83.), 4:4 Fadera (85.), 5:4 Fadera (88.), 5:5 Soumano (90.+4)

Kommentare

  • Schade das dem Kommentator des Grenz-Echo in den letzten 20 Minuten die Hände eingefroren sind.

  • .. und das sollen Profis sein.....

  • Lieber Herr Reip,
    Danke für Ihren Hinweis. Genau wie die AS-Abwehr streikte in den letzten Minuten auch unser Online-Ticker zum Spiel. Das tut uns sehr leid. Wir versuchen gerade, die Gründe für dieses technische Problem zu ermitteln. Den Spielbericht gab es ja zeitnah zu dieser verrückten Partie. Für die Umstände entschuldigen wir uns.
    Christian Schmitz, GrenzEcho-Chefredakteur

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