Nathalie Corman (Gerichtspräsidentin) und Frédéric Renier (Prokurator des Königs) vereidigt

<p>Frédéric Renier und Nathalie Corman</p>
Frédéric Renier und Nathalie Corman | Foto: David Hagemann

Nathalie Corman tritt die Nachfolge von Charles Heindrichs als Gerichtspräsidentin an, Frédéric Renier übernimmt das Amt des Prokurators des Königs von Andrea Tilgenkamp.

Der Hohe Justizrat hatte Mitte September die bisherige Vize-Präsidentin und den Ersten Staatsanwalt für die beiden vakanten Top-Positionen im Gerichtsbezirk Eupen vorgeschlagen. Beide waren die einzigen Bewerber. Die entsprechenden Erlasse waren vor wenigen Tagen im Staatsblatt erschienen.

Nathalie Corman ist nach Leo Stangherlin (seit der Gründung 1988), Rolf Lennertz (ab 2011) und Charles Heindrichs (ab 2016) die erste Frau an der Spitze des Gerichtsbezirks. Im April war das Mandat von Charles Heindrichs als Präsident ausgelaufen. Nach fünf Jahren hatte der gebürtige Malmedyer aus privaten Gründen keine zweite Amtszeit angestrebt. Die Stelle war zwei Mal erfolglos im Staatsblatt ausgeschrieben worden, sodass Vizepräsidentin Corman die Aufgaben seit dem Frühjahr kommissarisch wahrnahm.

Die 44-jährige Kelmiserin mit Wohnort Eupen, die in ihrer Jugend eine erfolgreiche Karatekämpferin (zwei Landesmeistertitel) und mehrfache Kelmiser Sportlerin des Jahres war, hatte 2001 nach ersten Berufsjahren als Anwältin in der Kanzlei Lentz als Juristin bei der Eupener Staatsanwaltschaft begonnen, machte ab Oktober 2002 ein Gerichtspraktikum und nahm im April 2004 die Arbeit als Staatsanwältin auf. Anfang 2017 löste sie sich von der Rolle des Ermittlers und wechselte auf einen Richterposten. 2020 wurde sie als Nachfolgerin von Jean-Marie Frères Vizepräsidentin.

Der Prokurator des Königs, Andrea Tilgenkamp, war Anfang September aus dem Amt geschieden. Nach zwei Mandaten von je fünf Jahren bestand für die 55-Jährige keine Möglichkeit zur Verlängerung ihrer Aufgabe an der Spitze der Eupener Staatsanwaltschaft.

Frédéric Renier war am 3. Mai 2007 als Staatsanwalt vor dem Lütticher Appellationshof vereidigt worden. Die Sekundarschule absolvierte der Weismeser in Stavelot. Danach nahm er ein Jurastudium auf, das ihn zunächst nach Namur und später nach Neu-Löwen führte. Im letzten Studienjahr war er im Rahmen des europäischen Erasmus-Programms ein Semester lang in Wien. Dort lernte er das österreichische Justizwesen kennen und beschloss, nachdem er sein Diplom in Händen hielt, in Österreich als Gerichtspraktikant zu arbeiten.

Nach seiner Rückkehr nach Belgien trat er 1998 als Jurist in den Dienst des Flüchtlingskommissariats, wo er in der Kongo-Abteilung tätig war. Ein Jahr später wurde er als Jurist bei der Staatsanwaltschaft Lüttich tätig, bevor er nach Eupen wechselte. Beim ersten Assisenprozess in der Geschichte des Gerichtsbezirks, der Mordprozess Lenaerts, vertrat er als Generalstaatsanwalt die Anklage.

Später hierzu mehr.

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