Spanien gegen Schweden nur 0:0 - Kein „Vamos“ ohne Ramos

<p>Schwedens Torhüter Robin Olsen, hier im Zweikampf mit Marcos Llorente, war in guter Form.</p>
Schwedens Torhüter Robin Olsen, hier im Zweikampf mit Marcos Llorente, war in guter Form. | Foto: Thanassis Stavrakis/AP Pool/dpa

Vor 12.500 Zuschauern im Estadio Olimpico de la Cartuja präsentierte sich der dreimalige Europameister als weitgehend wirkungslose Passmaschine. Spanien steht deshalb am Samstag im Duell der Enttäuschten gegen Polen unter Zugzwang.

Immerhin: Das Zusammenspiel funktionierte, obwohl Spaniens Trainer Luis Enrique auch wegen der Corona- und Verletzungs-Probleme den Kader weitreichend umgebaut hatte. Vom Personal der enttäuschenden Turniere von 2014 bis 2018 findet sich kaum noch jemand im EURO-Aufgebot wieder.

Ein Loch im schwedischen Tornetz verzögerte den Anpfiff um zwei Minuten, die Spanier bemühten sich nach der Reparatur, schnell für die nächste Beschädigung zu sorgen: Von Beginn an schnürten sie die Schweden mit großer Passdominanz am Strafraum ein, drückten auf die frühe Führung. In der ersten Halbzeit brachten die Iberer bei 79 Prozent Ballbesitz 430 Zuspiele an den Mann - gegenüber 65 der Schweden.

Olmo (7.) gab den ersten Warnschuss ab und hatte per Kopf die erste Riesenchance (16.) - er scheiterte aber am glänzend reagierenden Torwart Robin Olsen. Kokes tückischer Außenristschuss (23.) strich knapp am Pfosten vorbei, Alvaro Morata (38.) ließ völlig frei vor Olsen eine hundertprozentige Möglichkeit liegen. Von Schwedens Offensive kam lange nichts. Die Spitze mit Marcus Berg und Alexander Isak war weitgehend unsichtbar - und hätte dennoch beinahe das Spiel auf den Kopf gestellt, als Marcos Llorente in höchster Not gegen Isak rettete und den Ball an den Pfosten lenkte. Auf der Gegenseite traf auch Olmo Aluminium (45.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit agierte Spanien dann zunehmend harmlos. Die Schweden spielten zunächst auf Zeit, erkannten dann aber, dass da durchaus mehr drin ist: Ein brandgefährlicher Konter über Forsberg und Isak endete beim völlig indisponierten Routinier Berg, der den Ball verstolperte (61.).

Den verletzungsgeschwächten Spaniern fehlten letztlich auch Spieler des Formats eines Sergio Ramos. Der Innenverteidiger von Real Madrid, der bekannt für seine entscheidenden Tore ist, fehlte der „Furia Roja“, weil er in der abgelaufenen Saison verletzungsbedingt nicht genug Spiel- und Trainingszeit hatte. (sid/svm)

<p>Spaniens Trainer Luis Enrique blickte oftmals ratlos auf das Spielfeld.</p>
Spaniens Trainer Luis Enrique blickte oftmals ratlos auf das Spielfeld. | Foto: Cezaro De Luca/dpa

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