Bewährungsprobe nach Corona-Stress: Spanien muss gegen Schweden liefern

<p>Die Schweden sandten eine Botschaft an Christian Eriksen.</p>
Die Schweden sandten eine Botschaft an Christian Eriksen. | epa

Nach den Corona-Chaostagen mit Last-Minute-Impfungen will Spaniens „La Roja“ in der Hitze von Andalusien wieder zur gefürchteten Furie werden. Das erste gemeinsame Training gerade mal zwei Tage vor dem Auftaktspiel in der Gruppe E gegen ebenfalls Covid-19-geplagte Schweden am Montag (21 Uhr) soll die Mannschaft von Luis Enrique auch nicht daran hindern. „Luis Enrique zeigt Dir in jeder Situation, wie Du gewinnen kannst“, sagte Thiago.

Trainer Enrique wagt aber auch viel. Er verzichtet auf Rekordnationalspieler Sergio Ramos, berief andere dafür überraschend in den Kader. Mit einem 17-köpfigen Parallelkader rüstete er sich für alle Eventualitäten, die in den unsicheren Corona-Zeiten noch kommen könnten, unterstützte die Impfung komplett ungeschützter Profis am vergangenen Freitag. „Die Bedingungen waren nicht ideal, sie sind aber keine Entschuldigung“, sagt Enrique.

„Das alles hat uns als Mannschaft nur noch stärker machen lassen“, betonte sogar Diego Llorente, der nach seinem positiven Befund zunächst auch im Krankenwagen das EM-Quartier in Las Rozas de Madrid wie schon Busquets hatte verlassen müssen. Er war nach vier nachfolgenden Negativ-Tests aber Ende der Woche wieder zurückgekehrt. Nach den EM-Titeln 2008 und 2012 sowie dem WM-Triumph von 2010 durch die Goldene Generation darben die Spanier wieder etwas. Vorrunden- und Achtelfinal-Aus bei den Weltmeisterschaften 2014 und 2018, Achtelfinal-Aus bei der EM 2016. Wohl auch deswegen riskiert Enrique eine Euro mit vielen Spieler, die noch bei keinem großen Turner dabei waren - „Mundo Deportivo“ schrieb bereits vom „Rookie Spanien“. Enrique selbst zählt sein Team aber zu den „sechs, sieben“ Titelkandidaten.

Das bislang letzte Duell zwischen Spanien und Schweden endete bei den Skandinaviern in der EM-Qualifikation 1:1. „Und ich hoffe, dass wir das auch wieder erreichen. Wir sind natürlich keine Favoriten, aber ich hoffe, dass wir sie ärgern können“, sagte Schwedens Emil Forsberg vor der Partie. Das sei aber schon anderthalb Jahre her, betonte Trainer Janne Andersson am Sonntag bei der Pressekonferenz im Stadion auf der Isla de la Cartuja.

Vor ihrer Abreise aus dem EM-Camp in Göteborg hatten sie noch entspannt Golf gespielt. Mit der Landung in Sevilla bekamen sie aber auch die Bilder vom Kollaps des Dänen Christian Eriksen mit. Und die wirken nach. Er freue sich auf das Spiel gegen Spanien, sagte Schweden-Routinier und Kapitän Sebastian Larsson. „Aber man fühlt sich einfach nicht gut. Wir denken an Christian und wir denken an seine Familie. Es ist eine schreckliche Situation“, betonte der 36-Jährige vom schwedischen Club AIK Solna: „Fußball ist definitiv nicht das Wichtigste in der Welt.“

(dpa/jph)

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