Nach Manövern auf Krim: Russland kündigt Rückzug von Soldaten an

<p>Diese am 22. April 2021 veröffentlichte Handout-Bild vom russischen Verteidigungsministerium zeigt russische Militärfahrzeuge bei Manövern auf der Krim. Das russische Militär führte massive Übungen auf der Krim mit Dutzenden von Marineschiffen und Tausende von Truppen durch.</p>
Diese am 22. April 2021 veröffentlichte Handout-Bild vom russischen Verteidigungsministerium zeigt russische Militärfahrzeuge bei Manövern auf der Krim. Das russische Militär führte massive Übungen auf der Krim mit Dutzenden von Marineschiffen und Tausende von Truppen durch. | Foto: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service

Inmitten neuer Spannungen im Ukraine-Konflikt hatten die Übungen international Besorgnis ausgelöst. Die Soldaten hätten die Überprüfung ihrer Verteidigungsbereitschaft bestanden und würden von diesem Freitag an zu ihren ständigen Stationierungsorten zurückkehren, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Donnerstag bei einem Krim-Besuch laut Agentur Tass.

An den Übungen hatten russischen Angaben zufolge 10 000 Soldaten teilgenommen. Es waren mehr als 40 Kriegsschiffe sowie Bodentruppen, Kampfflugzeuge und Luftabwehreinheiten beteiligt. Truppenaufmärsche auf russischer, aber auch auf ukrainischer Seite hatten zuletzt die Befürchtung ausgelöst, dass die Kämpfe im Konfliktgebiet Ostukraine erneut eskalieren könnten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte die Abbeorderung der russischen Soldaten. „Die Verringerung der Truppenzahl an unserer Grenze reduziert entsprechend die Spannung“, schrieb Selenskyj auf Twitter.

Auch an der westlichen Grenze Russlands sollen Einheiten abgezogen werden, kündigte Schoigu an. Um wie viele Soldaten es sich insgesamt handelt, war zunächst unklar. Gleichzeitig erklärte der russische Verteidigungsminister, dass die Militärtechnik eines Truppenverbands in die Nähe von Woronesch gebracht und dort für ein Manöver im Herbst gelagert werden sollen. Der Ort ist rund 170 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt.

Seit knapp sieben Jahren werden Teile der Gebiete in der Ostukraine entlang der russischen Grenze von moskautreuen Separatisten kontrolliert. UN-Schätzungen zufolge wurden bei den Kämpfen mehr als 13 000 Menschen getötet. Ein 2015 unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs vereinbarter Friedensplan liegt auf Eis. (dpa/mv)

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