Gegen Liverpool nicht im Kader: „Hazard muss ruhig bleiben“

<p>Eden Hazard steht nicht im Aufgebot von Real Madrid.</p>
Eden Hazard steht nicht im Aufgebot von Real Madrid. | Foto: IMAGO / Shutterstock

Der böse Bube von damals fehlt. Die Anhänger des FC Liverpool werden wohl nie vergessen, was ihnen Sergio Ramos angetan hat am Abend des 26. Mai 2018 in Kiew: Erst riss er Mohamed Salah beinahe den rechten Arm ab, nach einer halben Stunde musste der Ägypter vom Platz. Dann verpasste der Mannschaftskapitän von Real Madrid Loris Karius einen Ellbogencheck - der Torhüter war danach so beeinträchtigt, dass ihm zwei böse Fehler unterliefen. Liverpool verlor das Finale der Champions League 1:3.

„Es war eine harte Nacht für uns“, erinnert sich Jürgen Klopp, der damals sein sechstes Endspiel nacheinander verlor. Am Dienstag in Madrid (21 Uhr) bietet sich nun die Gelegenheit zur Revanche - doch vieles wird anders sein: Übeltäter Ramos ist verletzt; Pechvogel Karius, der vor knapp drei Jahren die Treffer zum 0:1 und 1:3 begünstigte, ist heute Nebendarsteller bei Union Berlin; und Gareth Bale, mit seinen Treffern zum 2:1 und 3:1 der Matchwinner, fiel bald in Ungnade und spielt nun für Tottenham Hotspur.

„Was jetzt passiert, wird nichts am Ergebnis von Kiew ändern“, weiß auch Salah - und doch bewegt den Torjäger die Erinnerung an das, was damals im Endspiel passierte. Revanche? „Sagen wir einfach, dass ich eine besondere Motivation habe, das Spiel zu gewinnen und ins Halbfinale einzuziehen.“

Für Liverpool begann nach der Niederlage im Mai 2018 immerhin eine glorreiche Phase mit dem Gewinn der Champions League 2019 - und dem ersten Meistertitel seit 30 Jahren in der vergangenen Saison. Allerdings erweist sich die laufende Spielzeit als schwierig: Den Meistertitel werden die Reds nicht mehr verteidigen können, sie laufen sogar Gefahr, den erneuten Einzug in die Champions League zu verpassen. Real stagniert seit der Nacht von Kiew und dem Hattrick in der Champions League - die 34. Meisterschaft übertünchte die Probleme nur vorübergehend: Die Mannschaft altert vor sich hin, Trainer Zinedine Zidane vertraut trotzdem immer wieder auf die strapazierten Routiniers wie Luka Modric (35) oder Karim Benzema (33). Und außerdem, betonte Salah: „Sie haben einige großartige Spieler verloren wie Cristiano Ronaldo.“

Und der potenzielle Nachfolger Eden Hazard ist so oft verletzt, dass es schon an ein Wunder grenzt hätte, wenn er am Dienstag im Kader gestanden hätte. Der Nationalspieler trainierte am Montag zum zweiten Mal in Folge zu 100 Prozent mit der Mannschaft.

Cheftrainer Zidane: „Am Sonntag haben wir seine Situation neu evaluiert. Ich hoffe, dass wir am Dienstag gegen Liverpool auf ihn zählen können. Die Chance besteht, dass er gegen Liverpool oder Barcelona rund 15 Minuten spielen kann“, so der Franzose. Bei der Pressekonferenz zum Knaller gegen Liverpool sagte er: „Ich habe mit Hazard gesprochen. Seine Rückkehr kommt sicher nicht überhastet. Wir riskieren es niemals, einen Spieler trainieren zu lassen, obwohl er noch nicht ganz gesund ist. Eden muss nun ruhig bleiben. Wir machen alles Schritt für Schritt.“ Wenig später machte Real Madrid seinen Kader öffentlich: Hazard fehlt in der 21-köpfigen Liste.

Liverpool sollte dennoch gewarnt sein. Real ist wieder Tabellenzweiter in Spanien, hat vier Spiele in Serie gewonnen. „Wir machen das gut zurzeit. Wir fühlen uns sicherer“, sagte Zidane nach dem 2:0 gegen Eibar am Samstag und betonte: „Wir wissen, worum es geht.“ Das gilt nicht nur für die Duelle gegen Liverpool.

(mn/sid)

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