Neue Maßnahmen: Horeca-Sektor muss für vier Wochen dicht machen - Weniger soziale Kontakte erlaubt

<p>Vier Wochen Stillstand: Cafés, Bars und Restaurants müssen schließen.</p>
Vier Wochen Stillstand: Cafés, Bars und Restaurants müssen schließen. | Foto: belga

Bereits im Vorfeld der Bekanntgabe der neuen Regeln war klar, dass sich die Belgier auf zusätzliche Einschränkungen einstellen müssen. De Croo hatte nämlich am Donnerstag in der Kammer deutlich gemacht, dass man keine andere Wahl habe. „Neue, zusätzliche Maßnahmen müssten getroffen werden, und zwar schnell“, sagte der 44-Jährige in der Hauptstadt.

Am Freitag haben die Regierungen des Landes im Rahmen eines Konzertierungsausschusses zusammengesessen, um gemeinsam die Corona-Lage zu evaluieren. Um der Lager wieder Herr zu werden und einen erneuten Lockdown doch noch zu verhindern, wurden folgende Maßnahmen beschlossen:

- Alle Cafés, Bars und Restaurants müssen von Montag an vier Wochen lang ihre Pforten schließen. Nach 14 Tagen soll die Lage neu evaluiert und geschaut werden, ob eine frühzeitige Wiedereröffnung möglich ist. Ein Abholservice (Take-away) bleibt möglich bis 22 Uhr. Der Sektor soll zusätzliche Hilfen bekommen.

- Im ganzen Land wird ab Montag eine nächtliche Sperrstunde gelten. Es wird dann nicht mehr erlaubt sein zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens das Haus zu verlassen – ausgenommen, es gibt dafür einen triftigen Grund. Laut Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke versucht die Regierung mit der Ausgangssperre, private Feiern zu unterbinden. Darüber hinaus gilt belgienweit ab 20 Uhr ein Verkaufsverbot von Alkohol.

- Die sozialen Kontakte werden weiter eingeschränkt. Fortan darf jeder nur noch eine Person haben, mit der er engen Kontakt pflegen kann. Besuch darf man aber immer noch zu Hause empfangen – zumindest dann, wenn dieser Maske trägt, Abstand hält und sich regelmäßig die Hände wäscht. Jeder darf vier Personen in seinen eigenen vier Wänden bewirten. Diese Gäste dürfen allerdings nicht in den kommenden zwei Wochen wechseln. Kurzum: Es dürfen nur vier dieselben Leute zwei Wochen lang das eigene Haus beleben.

- Homeoffice wird ab Montag nicht mehr nur empfohlen, sondern zur Pflicht – insofern möglich.

- Weihnachtsmärkte und ähnliche Veranstaltungen werden verboten. Kleine Kirmesveranstaltungen bis 200 Besucher und Märkte, auf denen Nahrungsmittel angeboten werden, bleiben aber erlaubt.

Die Protokolle für Sport- und Kulturveranstaltungen sollen kurzfristig der neuen Situation angepasst werden. „Wir lassen uns dafür eine Woche Zeit“, so De Croo.

Entgegen der Ankündigung hat die Regierung die finale Version des sogenannten Corona-Barometers noch nicht vorgestellt. Die RTBF hatte zuvor berichtet, dass die Föderalregierung das Barometer präsentiert werde. Es soll helfen, mit klaren und einfachen Regeln, die Krise zu managen. Das Barometer umfasse vier Etappen von Phase 1 ohne jegliche Einschränkungen bis zu Phase 4, die strenge Beschneidungen beabsichtigt.

Nach Angaben der RTBF sieht jede der vier Stufen Maßnahmen zu vier Punkten vor, die hierzulande das tägliche Miteinander betreffen. Dazu zähle zum einen die Anzahl der engen Kontakte, die jeder Belgier pflegen darf. Zum anderen werde auch die Frage, ob Homeoffice empfohlen oder vorgeschrieben wird, beantwortet. Darüber hinaus soll das Barometer auch Auskunft darüber geben, wie viele Personen jeder Bürger maximal in seinen eigenen vier Wänden beherbergen. Zu guter Letzt zeige das Barometer auch auf, wie viele Menschen im öffentlichen Raum pro Quadratmeter zusammenkommen dürfen.

Welche Phase gilt, hänge laut der RTBF einerseits von der Inzidenzzahl ab, die angibt, wie viele Neuinfektionen es in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gab, anderseits vom prozentualen Anteil der Corona-Tests, die positiv ausfallen.

Eine ausführliche Zusammenfassung über die neuen Maßnahjmen folgt in Kürze.

<p>Hat am Freitag neue Corona-Maßnahmen verkündet: Premier Alexander De Croo.</p>
Hat am Freitag neue Corona-Maßnahmen verkündet: Premier Alexander De Croo. | Foto: belga

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