Delferière: „Sonst müssen wir die Kantinen nach den Spielen schließen“

<p>David Delferière: „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht beunruhigt bin.“</p>
David Delferière: „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht beunruhigt bin.“ | Foto: belga

Der Präsident des wallonischen Amateurfußballverbandes (ACFF) gibt sich beunruhigt. „Ich würde lügen, wenn ich das Gegenteil behaupten würde“, so David Delferière. „Und das hängt vor allem mit den Bildern abseits des Platzes zusammen. Ich bin in den vergangenen drei Wochen 17 Spiele in allen möglichen Klassen schauen gegangen. Ehrlichgesagt bin ich oft wütend aus der Kantine gekommen. Quasi überall bin ich leichtsinnigen Personen begegnet, die keine Maske trugen. Sie repräsentieren glücklicherweise nicht die Mehrheit der Leute, die sich in der dritten Halbzeit an die Regel hält.“

„Es geht um das Überleben der Klubs.“

Sollte sich die Lage in den Kantinen nicht verbessern, und sich einige Zuschauer weiterhin nicht an die Regeln halten, seien drastische Maßnahmen die Folge: „Dann müssen wir die Kantinen nach den Spielen schließen. Und alle Amateurfußballer wissen, dass die Kantinen das Geld einbringen. Das sind nicht die paar Zuschauer, die zu den Spielen kommen, sondern die Rechnungen an der Bar. Es geht also um das Überleben der Klubs.“ Abgesehen davon stellt Delferière klar, dass nun auch die Kantinen um 23 Uhr schließen müssen.

In Lüttich stieg die Anzahl der Absagen zuletzt stetig an – von 8,7 Prozent bzw. 8 Prozent an den ersten beiden Spieltagen auf 18,1 Prozent bzw. 23,2 Prozent an den Spieltagen drei und vier. In Namur und Luxembourg sahen die Zahlen am vergangenen Wochenende ähnlich aus. In Hennegauw fanden zwar zwei Spiele mehr statt als in Lüttich, allerdings wurden dort weniger abgesagt (15,7 Prozent).

In der gesamten Wallonie fielen von den insgesamt 560 Spielen der ersten Mannschaften am vergangenen Wochenende 70 aus. In anderen Worten: Rund 85 Prozent der Spiele fanden statt. „Das ist noch nicht dramatisch“, findet Delferière: „Die Herabsetzung der Quarantäne von 14 auf sieben Tage sollte uns erlauben, die Situation in den kommenden zwei, drei Wochen etwas zu normalisieren.“ Er erkennt derweil eine stabilere Lage in den Jugendklassen. „Meiner Meinung nach haben wir eine 70-prozentige Chance, die Saison zu beenden. Wenn bis Januar allerdings nur eine Handvoll Begegnungen ausgetragen werden konnten, dann wird es problematisch. Ich erinnere daran, dass mindestens 50 Prozent aller Spiele gespielt werden müssen, um eine Saison für valabel zu erklären.“ Darüber hinaus könnte er sich durchaus mit einer anderthalbjähriger Saison oder einer Verlängerung der aktuellen Spielzeit bis Ende Juni 2021 anfreunden: „Besondere Umstände erfordern besondere Lösungen.“

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