Prevljak will Tore liefern: „Haben große Ziele“

Zwischenzeitlich schien eine Verpflichtung von Mittelstürmer Smail Prevljak für die AS Eupen kaum realisierbar zu sein. Am Dienstag vermeldete der ostbelgische Erstdivisionär die Rückkehr des 25-Jährigen als perfekt – Sportdirektor Jordi Condom (siehe „Hintergrund“) durfte ein weiteres Mal mit einem neuen Spieler in die Kamera lächeln. „Ich bin froh, dass es am Ende doch noch geklappt hat“, so Prevljak selbst bei seiner offiziellen Vorstellung.

Smail Prevljak, ihr Wechsel nach Eupen war mit einem langen Hin und Her verbunden, nun sind Sie hier. Hatten Sie Eupen zwischenzeitlich auch mal abgeschrieben?

Ganz abgeschrieben hatte ich Eupen bzw. einen Wechsel zurück nach hier nie. Es stimmt, dass alles ein wenig länger gedauert hat. Aber auch das gehört zum Fußball dazu: Manchmal geht alles schnell, manchmal eben nicht. Am Ende sage ich: Hauptsache ich bin da, und alles hat geklappt.

„Ich muss sagen, dass der Trainer bzw. der Kontakt zum ihm eine wichtige Rolle gespielt haben.“

Was hat schlussendlich den Ausschlag für einen Wechsel nach Eupen gegeben? War es der Dreijahresvertrag?

Ich habe mich für Eupen entschieden, weil ich meine Zukunft hier sehe. Ich bin überzeugt, dass wir erneut eine gute Zusammenarbeit und vor allem Erfolg haben werden. Jetzt liegt alles an mir (lacht).

Sie spielten bereits zum Ende der Saison 2019-20 für die AS Eupen – allerdings in einer komplett anderen Mannschaft. Hat es eine Rolle gespielt, dass zuletzt auch namhafte Spieler wie Adriano unterschrieben haben?

Wir alle können sehen, dass die Mannschaft mehr Qualität hat als in der vergangenen Saison. Die großen Namen haben schlussendlich aber keine Rolle bei meiner Entscheidung für einen Wechsel gespielt. Sehr wohl habe ich aber gesehen, dass die Mannschaft besser spielt. Außerdem ist es auch für Eupen schön, dass man größere Namen verpflichten konnte.

Mit mehr Qualität wird Eupen wohl kaum ausschließlich auf den Klassenerhalt blicken. Welche Ziele hat der Verein Ihnen „verkauft“?

Die Ziele des Vereins sind nun sicherlich größer bzw. gewachsen. Ich kann nur sagen, dass wir alles versuchen werden, um diese auch zu erreichen. Das heißt: oben mitspielen. Aufgrund der großen Qualität in der Mannschaft sollte das möglich sein – vielleicht noch nicht in diesem Jahr, aber irgendwann. Am liebsten so schnell wie möglich.

Cheftrainer Benat San José kennen Sie bereits. Welche Rolle hat er gespielt?

Ich muss sagen, dass der Trainer bzw. der Kontakt zum ihm eine wichtige Rolle gespielt haben. Ob ich seine Arbeit und seinen Spielstil mag? Ja, ansonsten wäre ich nicht hier. Sowohl im Training als auch bei den fünf Spielen für den Verein hat alles gepasst. Ich hoffe, dass es so weitergeht.

Sie kommen topfit aus Salzburg in einen großen Kader der AS Eupen. Sie werden kaum unterschrieben haben, um auf der Bank zu sitzen.

Druck bzw. Konkurrenz von den eigenen Mitspielern ist immer gut. Selbst beim Training muss man mit 100 Prozent in jeden Zweikampf gehen. Am Ende werden immer die Besten zum Einsatz kommen. Gleichzeitig ist es klar, dass dann der eine oder andere Spieler auch mal auf die Bank muss – ich selbst nicht ausgeschlossen. Das alles liegt an uns Spielern und daran, wie wir uns präsentieren. Am Ende wird der Trainer die richtige Entscheidung treffen.

Bei Ihrer ersten Zeit im AS-Trikot gelangen Ihnen starke vier Tore in fünf Spielen. Wie hoch sind die Ziele jetzt gesteckt?

(überlegt kurz) Mein Job ist es, Tore zu schießen. Selbstverständlich sollen es viele werden, mit denen ich der Mannschaft helfen kann. Am Ende der Saison werden wir dann sehen, wie viele es geworden sind. Eine Zahl möchte ich jetzt lieber nicht verraten (lacht).

Über die AS Eupen will Prevljak auch zurück in die bosnische Nationalmannschaft.

Mit ihrer zuletzt guten Torquote haben Sie wohl auch für Interesse anderer Vereine gesorgt. Gab es andere Angebote als das der AS Eupen?

Um ehrlich zu sein: Ja, es gab einige Anfragen.

Hätten Sie sich dann auch für einen Wechsel nach Eupen entschieden, wenn neben der Qualität auch die Ambitionen des Vereins nicht gewachsen wären?

Hier in Eupen war ich schon und kenne den Verein. Bei meiner ersten Zeit hier hat mir alles gut gefallen, zudem hat die Mannschaft mehr Qualität. Es passt also sehr viel zusammen. Deswegen habe ich mich für eine Rückkehr entschieden. Wie gesagt: Auch wir haben große Ziele, die wir erreichen wollen.

In dieser Woche steigt die bosnische Nationalmannschaft in die Nations League ein. Ist es ebenfalls eines Ihrer Ziele, wieder für Ihr Land aufzulaufen?

Das ist natürlich mein Ziel. Aber um eine Einladung zur Nationalmannschaft zu erhalten, muss ich mich erst bei meinem Verein, also hier in Eupen, beweisen. Wenn mir das gelingt, bin ich beim nächsten Mal sicherlich dabei.