Schulstart mit Maske: Das müssen Eltern und Schüler wissen

<p>Schulstart mit Maske: Das müssen Eltern und Schüler wissen</p>
Illustrationsbild: dpa

In 18 Tagen sind die Sommerferien, die ganz im Zeichen von Corona standen, vorbei. Am Dienstag, 1. September, fängt für die Kinder und Jugendlichen dann (endlich) wieder der Ernst des Lebens an. Die Schule ruft. In den eigenen vier Wänden muss der Nachwuchs aber nicht pauken. Nein, es geht nämlich zurück ins Klassenzimmer – und zwar für jeden. Darauf verständigten sich die Unterrichtsminister des Landes Ben Weyts (N-VA, Flandern), Caroline Désir (PS, Französische Gemeinschaft) und Harald Mollers (ProDG Deutschsprachige Gemeinschaft) am Freitagabend.

„Dem Recht auf Bildung soll so gut es geht nachgekommen werden, indem der Unterricht in der Schule vom Lehrer erteilt wird. Ein digitales Angebot ist eine ausgezeichnete Ergänzung, aber Fernunterricht ist nur dann eine Alternative, wenn die Sicherheitsvorschriften dies erfordern“, heißt es in einem Rundschreiben von DG-Bildungsminister Harald Mollers, das die Medienvertreter am späten Freitagabend via Mail erreichte.

Unter Berücksichtigung zum einen der Ratschläge der Experten des GEES-Gremiums, das die Exit-Strategie Belgiens auslotet, und zum anderen epidemiologischer, pädagogischer und sozialwissenschaftlicher Überlegungen haben die drei Minister gemeinsam beschlossen, den Code Gelb für den gesamten Bildungsbereich auszurufen.

Im Bildungswesen wird sich hierzulande an einem Farbcode-System orientiert: Je nach Szenario gelten bestimmte Sicherheitsmaßnahmen. Zum 1. September steht die Ampel wie erwähnt auf Gelb. Das heißt konkret: Es wird nicht nur in den Kindergärten und Prirmarschulen an fünf Tagen unterrichtet, sondern auch in den Sekundarschulen. Dort war ursprünglich erst vorgesehen, nur an vier Tagen zu lehren. „Diese Änderung ist darauf zurückzuführen, dass die meisten Schulen des Landes den Mittwoch für den Fernunterricht gewählt haben und die Experten des GEES, die ursprünglich einen unterrichtsfreien Tag gefordert hatten, mittlerweile der Meinung sind, dass die begrenzten epidemiologischen Auswirkungen eines schulfreien Tages am Mittwoch die organisatorischen Nebenwirkungen nicht aufwiegen“, heißt es in dem Kommuniqué des Ministers.

Für alle Schüler ab zwölf Jahren gilt zudem eine Maskenpflicht. Sie gilt sowohl im Unterricht als auch auf den Fluren. Allein in den Pausen an der frischen Luft sowie beim Sport ist der Mund-Nasen-Schutz nicht verpflichtend. Darüber hinaus werden im Sekundarschulwesen zusätzliche Beschränkungen für den Zugang Dritter zu den Schulen und zu außerschulischen Aktivitäten auferlegt.

Ab Phase Orange werden die Klassen in der Sekundarschule halbiert.

Abhängig von der Pandemiesituation können in den 581 Gemeinden des Landes unterschiedliche Codes ausgerufen werden. Wenn das Virus also in einer Kommune besonders stark grassiert, kann sich die Lage in den Bildungsstätten verändern. Das betrifft vor allem die Sekundarschüler: Bei Phase Orange oder Phase Rot werden die Klassen ab der zweiten Stufe halbiert, sodass ein Teil der Schüler in der ersten Woche Unterricht in der Schule und in der Woche danach Unterricht zu Hause erhält.

Die Kinder im Kindergarten und in der Primarschule können indes ganz unabhängig von den jeweiligen Szenarien und Farbcodes an allen fünf Unterrichtstagen in der Woche die Einrichtungen beleben. Die Experten gehen nämlich davon aus, dass kleine Kinder nicht die treibende Kraft hinter der Pandemie sind.

Harald Mollers appelliert in seiner Mitteilung abschließend an die Bevölkerung, sich so streng wie möglich an die geltenden Corona-Maßnahmen zu halten, damit die Kinder weiterhin zur Schule gehen können. „Sie haben bereits zu sehr unter der Krise gelitten. Es ist an der Zeit, ihnen Priorität einzuräumen“, so der Minister. (red/calü)

Kommentare

  • Sehr geehrter Herr Mollers,

    Ihre Einsicht "Sie [die Kinder] haben bereits zu sehr unter der Krise gelitten" hindert Sie allerdings nicht daran, deren Leid durch eine Maskenpflicht im Unterricht UNNÖTIG zu vergrößern (siehe https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-schule-maskenpflicht...)).

    Dann hätte ich noch zwei Fragen an Sie:

    1) Sind die Schulen in der Lage, die korrekte Nutzung der Masken zu ermöglichen? Kann ein Schüler z.B. nach JEDEM Anfassen der Maske seine Hände im Klassenraum waschen, oder muss bzw. darf er dann jedes Mal das Klassenzimmer verlassen?

    2) Muss jeder Schüler mehrere Masken bei sich haben, da ja eine durchfeuchtete Maske nicht ohne vorheriges Waschen wieder aufgesetzt werden darf? Siehe https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/26/10/20-0948-t1.

  • Ich bin sehr überrascht dass zu diesem heiklen Thema nicht mehr Kommentare hier auf der Seite erscheinen. Sind die Abonnenten des GE größtenteils Menschen die keine schulpflichtigen Kinder haben, oder hat Ostbelgien sich dem Maskenwahn schon unterworfen ???

  • Lieber Herr Franzen;
    Warten Sie noch ein Tag bis bestimmte Personen deren Tastatur wieder gefunden haben...
    Dann wartet Ihnen allerdings eine menge Lesearbeit.
    Wenn die H´, Schl, Sch bzw die L ihre Aktion starten werden bestimmt wieder die Wirtschaftsartikel/Zeitungen konsultiert, US Studien werden kopiert bzw You Tube Filmchen gestartet und gepostet...
    Damit werden Sie sich dann "rumschlagen" müssen...
    Das hat man dann davon wenn man die "böse Geister" weckt(Ironisch gemeint).
    Nichts für Ungut;
    MfG.

Kommentar verfassen

3 Comments