Gratis-Fahrkarten: SNCB-Führung wieder nicht auf dem Laufenden

<p>Jeder Belgier hat Anrecht auf einen speziellen Corona-Rail-Pass mit zehn Gratisfahrten.</p>
Jeder Belgier hat Anrecht auf einen speziellen Corona-Rail-Pass mit zehn Gratisfahrten. | Illustrationsfoto: belga

Ein erster Vorschlag war am vergangenen Wochenende vom „Superkernkabinett“, zu dem die Regierungsspitze, neun Parteivorsitzende und der N-VA-Fraktionsvorsitzende gehörten, auf den Tisch gelegt worden. Jeder Bürger soll einen Rail-Pass für zehn kostenlose Fahrten erhalten, die zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember durchgeführt werden können.

Dieser Plan hatte die Chefin der Eisenbahngesellschaft SNCB, Sophie Dutordoir, verärgert. „Die Art und Weise, wie die Entscheidung, kostenlose Touristenpässe zu verteilen, ohne jegliche Konsultation getroffen wurde, wirft ernste Fragen auf“, twitterte Dutordoir: „Die SNCB bittet daher um sofortige Beratung und um alle notwendige Unterstützung, um das Risiko einer Überfüllung der Züge oder Bahnsteige zu vermeiden.“

Bei einem neuen „Superkernkabinett“ am Freitagabend wurde der Beschluss angepasst. Die Idee ist nun, dass jeder persönlich einen Antrag stellen muss und dass Reisen namentlich ausgestellt werden sollten, was die Kosten der Maßnahme reduzieren würde.

In der Tat habe es in den vergangenen Tagen Konsultationen zwischen dem Staatsunternehmen und den Behörden zu diesen kostenlosen Fahrten gegeben, sagte ein SNCB-Sprecher am Samstag, aber man wusste nicht, dass das Thema immer noch auf der Agenda des „Superkerns“ vom Freitag stehen würde. Die SNCB wurde auch nicht offiziell über die Anpassungen informiert und möchte daher nicht auf den Inhalt reagieren.

Die Wirtschaftszeitung „De Tijd“ schätzte in ihrer Wochenendausgabe, dass sich der Einnahmeverlust infolge einer solchen Maßnahme für das Unternehmen auf mindestens 100 Millionen Euro belaufen würde, wenn zwei Millionen Belgier solche Reisen beantragen würden.

Laut der Zeitung hat der zuständige Minister für Mobilität, François Bellot (MR), die SNCB gebeten, eine Ausschreibung für die Verteilung dieser kostenlosen Zugfahrkarten durchzuführen. Ziel wäre es, sie online zu bestellen, bevor sie per Post verschickt werden. In diesem Fall würden sie nicht vor Ende Juli im Briefkasten der Bürger eintreffen.

Der Verwaltungsrat der SNCB will sich am Montag mit der Angelegenheit befassen. (belga)

Kommentare

  • .. wieder dieser Wirwar, die linke weiß wieder nicht was die rechte tut...
    .. Belgien das Land das den Chaos immer wieder lebt...

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