Erdogan: Zeit zum Rückzug syrischer Truppen in Idlib läuft ab

<p>Syrien, Nayrab: Ein türkischer Panzer fährt auf einer Straße während eines Großangriffs durch Oppositionsaktivisten auf syrische Regierungstruppen.</p>
Syrien, Nayrab: Ein türkischer Panzer fährt auf einer Straße während eines Großangriffs durch Oppositionsaktivisten auf syrische Regierungstruppen. | Foto: Anas Alkharboutli/dpa

Die syrischen Regierungstruppen müssten sich „umgehend“ hinter die türkischen Beobachtungsposten in Idlib zurückziehen, die Zeit dazu „läuft ab“, sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara. „Wir planen, unsere Beobachtungstürme von den Belagerungen auf diese oder jene Weise bis zum Ende diesen Monats zu befreien“, betonte er.

Nach neuesten UN-Angaben flohen seit Anfang Dezember rund 950.000 Syrer vor den heranrückenden Regierungstruppen und der Gewalt – auch in Richtung türkische Grenze. Die Türkei hat bereits mehr als 3,6 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Erdogan betonte am Mittwoch erneut, dass sein Land „eine neue Migrationswelle“ aus Syrien nicht „stillschweigend hinnehmen“ könne.

Erdogan hatte Damaskus bereits Anfang Februar eine Frist bis Ende des Monats gesetzt und mit einer Militäroffensive gedroht, sollten sich Regierungstruppen nicht von türkischen Beobachtungsposten in der Region zurückziehen. Man werde in Idlib „nicht den kleinsten Schritt zurückweichen, sondern das Regime unbedingt hinter die von uns bestimmten Grenzen drängen und die Rückkehr des Volkes in ihre Häuser gewährleisten“, sagte Erdogan weiter. Man probiere alle Wege aus, um eine humanitäre Krise zu verhindern.

Die Türkei unterstützt im syrischen Bürgerkrieg islamistische Rebellen. Mit einem Abkommen zwischen Ankara und Russland als Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad sollte in Idlib eigentlich eine Deeskalationszone entstehen. Die Türkei richtete Beobachtungsposten in der Region ein.

Idlib ist die letzte große Rebellenhochburg in Syrien. Im vergangenen Jahr hatten die Regierungstruppen eine Offensive um die Stadt Idlib begonnen. Trotz einer im Januar verkündeten Waffenruhe setzten sie ihre Angriffe fort und konnten zuletzt wichtige Geländegewinne erzielen. (dpa)

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